
Spektakulärer Auftakt beim letzten Saisonlauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie 2025: Fabio Scherer sorgte am Sonnabendvormittag im Zeittraining auf der Nordschleife für einen Paukenschlag. Der Schweizer umrundete die 24,358 Kilometer lange Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife im HRT-Ford mit der Startnummer neun in 7 Minuten 48,717 Sekunden – ein neuer offizieller Streckenrekord im Qualifying der NLS. Damit unterbot Scherer die bisherige Bestmarke von Christian Krognes aus dem Jahr 2022 um 0,861 Sekunden und sicherte sich gleichzeitig die Pole-Position für das vierstündige Saisonfinale.
Schon früh im Zeittraining deutete sich ein hochkarätiges Duell an. Frank Stippler markierte im Schwesterauto des HRT-Teams zunächst eine Bestzeit von 7 Minuten 52,039 Sekunden, bevor mehrere Code-60-Zonen das Feld kurzzeitig ausbremsten. Etwa zehn Minuten vor Ende des Qualifying öffnete sich die Strecke wieder – und dann begann der entscheidende Schlagabtausch. Mit optimal aufgewärmten Reifen und freier Strecke nutzte Scherer seine Chance perfekt und markierte eine Runde, die selbst erfahrene Nordschleifen-Kenner ins Staunen versetzte.

Besonders beeindruckend: Acht der neun GT3-Fahrzeuge unterboten die Acht-Minuten-Marke. Diese außergewöhnliche Leistungsdichte zeigt, wie eng es in der NLS mittlerweile zugeht – und wie sehr die Teams das Zusammenspiel aus Fahrzeugabstimmung, Reifenperformance und Streckenbedingungen perfektioniert haben. Auch die kühlen, klaren Wetterverhältnisse am Morgen begünstigten die Jagd nach schnellen Zeiten.
Nach seiner Rekordrunde zeigte sich Fabio Scherer sichtlich bewegt. „Ich wusste, dass das Auto stark ist und wir eine gute Runde hinbekommen können. Aber mit einem neuen Rekord habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet“, erklärte der HRT-Pilot nach dem Qualifying. Er bedankte sich ausdrücklich bei seinem Team für die konstante Arbeit während der gesamten Saison, sowohl in der DTM als auch auf der Nordschleife. „Das ist eine tolle Belohnung für alle, die das ganze Jahr über alles gegeben haben. Aber jetzt wollen wir auch das Rennen gewinnen.“
Hinter Scherer komplettierte Frank Stippler im zweiten HRT-Ford die erste Startreihe – ein perfektes Teamergebnis. Dahinter sorgte Dominik Fugel für die Überraschung des Tages: Der Honda-Pilot platzierte seinen Audi mit der Startnummer zweiundzwanzig in 7 Minuten 52,601 Sekunden auf Rang drei. Diese Zeit gilt zugleich als schnellste Runde, die jemals von einem Fahrzeug der AT-Klasse auf der Nordschleife gefahren wurde.
Auch in den weiteren Klassen fielen Bestmarken. In der Cup-2-Kategorie dominierte Tobias Müller im Porsche mit der Startnummer neunhundertachtundvierzig. Mit einer Rundenzeit von 8 Minuten 03,508 Sekunden sicherte er sich nicht nur die Pole-Position seiner Klasse, sondern stellte ebenfalls einen neuen Rundenrekord für Cup-Fahrzeuge auf.
Mit dem neuen Streckenrekord geht Fabio Scherer am Samstagmittag von der besten Ausgangsposition in das letzte Saisonrennen der Nürburgring-Langstrecken-Serie 2025. Ab zwölf Uhr startet der vierstündige Wertungslauf, bei dem sich zeigen wird, ob der Schweizer seine eindrucksvolle Qualifying-Performance in einen Sieg ummünzen kann. Eines steht schon jetzt fest: Dieses Zeittraining wird als eines der schnellsten und spektakulärsten der jüngeren NLS-Geschichte in Erinnerung bleiben.
Text: NRingInfo

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