
DTM-Wahnsinn im Regen von Hockenheim: Thomas Preining (A/Manthey EMA) gewann am Samstag den vorletzten Meisterschaftslauf mit einem Vorsprung von fast 17 Sekunden. Damit katapultierte sich der Porsche-Fahrer vom achten auf den zweiten Tabellenplatz und hat am Sonntag gute Chancen, nach 2023 erneut DTM-Champion zu werden. „Ein super Tag für uns! Durch den Sieg bin ich im Titelkampf wieder voll dabei, genau auf diese Ausgangslage haben wir hingearbeitet. Der Job ist aber noch nicht erledigt. Wir wollen Meister werden und brauchen am Sonntag ein weiteres Top-Ergebnis“, erklärte Preining, der Manthey EMA damit den vorzeitigen Gewinn der Teamwertung bescherte. Platz zwei ging an Ricardo Feller (CH/Land-Motorsport) im Audi R8 LMS GT3 Evo2. Rookie Morris Schuring (NL/Manthey Junior Team) stand als Dritter zum ersten Mal in seiner DTM-Karriere auf dem Treppchen. Tabellenführer Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Landgraf) betrieb Schadensbegrenzung. Der Österreicher machte fünf Plätze gut und verteidigte als Zwölfter mit 175 Punkten die Führung vor Preining (172 Zähler). Damit verspricht das Rennen am Sonntag einen ultimativen Showdown: Acht Fahrer haben noch die Chance auf die Meistertrophäe.
Beim Start zum vorletzten Meisterschaftslauf auf dem Hockenheimring sorgte starker Regen für schwierige Bedingungen. Schon im ersten Umlauf verlor Pole-Setter Ben Green (GB/Emil Frey Racing) nach einem Verbremser die Führung an seinen Teamkollegen Jack Aitken (GB) und musste kurze Zeit später auch Preining vorbeiziehen lassen. Der Österreicher spielte danach auf nasser Fahrbahn seine Stärken und die seines Neunelfers voll aus, übernahm nach einem gekonnten Überholmanöver in Umlauf acht die Führung und setzte sich mit schnellen Rundenzeiten von der Konkurrenz ab. Auch Feller und Schuring gingen an Green vorbei, der immer weiter zurückfiel. Unglücklich verlief das Rennen auch für Jordan Pepper (ZA/TGI Team Lamborghini by GRT): Der Lamborghini-Pilot schied nach einer Berührung mit einem anderen Fahrzeug bereits in der vierten Runde aus, bleibt als Tabellensechster aber im Kreis der Titelkandidaten.
Den Pflicht-Boxenstopp absolvierte Preining als letzter Fahrer und kehrte mit einem Vorsprung von rund zehn Sekunden vor Aitken wieder auf die Strecke zurück. Der 27-Jährige blieb auch in der Schlussphase dominant an der Spitze und überquerte nach 32 Runden als Erster die Ziellinie. Aitken dagegen konnte nach dem Reifenwechsel das Tempo an der Spitze nicht mehr mitgehen und musste mehrere Konkurrenten passieren lassen. Am Ende lautete die Reihenfolge hinter Preining: Feller, Schuring, Maro Engel (Monaco/Mercedes-AMG Team Winward Racing), Ayhancan Güven (TR/Manthey EMA) und Aitken. Spektakulär war vor allem das Duell Schuring gegen Feller: In der letzten Runde attackierte der Porsche-Youngster den Schweizer, der Platz zwei jedoch mit dem hauchdünnen Abstand von 0,11 Sekunden verteidigte.
Hinter dem sechstplatzierten Aitken belegte René Rast (Bregenz/Schubert Motorsport) im BMW M4 GT3 Evo Position sieben. Damit liegt der dreimalige DTM-Champion in der Gesamtwertung weiterhin aussichtsreich auf Rang drei. Nicki Thiim (DK/Abt Sportsline) sicherte sich nach einer starken Leistung im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 Platz acht, Markenkollege Luca Engstler (Kempten/TGI Team Lamborghini by GRT) wurde Neunter. Green komplettierte die Top Ten.
Ricardo Feller: „Wir wollen die DTM-Saison auf einem Hoch beenden und was gibt es Besseres als ein Podium beim Finale. Ausschlaggebend für Platz zwei war in erster Linie, bei diesen schwierigen Bedingungen kein unnötiges Risiko einzugehen. Trotz 20 Kilogramm Erfolgsballast vom Red Bull Ring so ein Ergebnis einzufahren, macht mich stolz.“
Morris Schuring: „Ein Podium in der DTM war seit Saisonbeginn mein großes Ziel. Umso schöner, dass es beim Finale endlich geklappt hat. Im Duell mit Jack Aitken war mir bewusst, dass ich gegen einen Titelkandidaten fahre. Ich wollte keinen Ausfall von ihm riskieren, daher bin ich geduldig geblieben und habe ihn dann in der Sachskurve vor den Fans überholt. Mit einer Runde mehr wäre ich wohl auch noch an Ricardo Feller vorbeigegangen.“
Ergebnis, 15. Meisterschaftslauf, Hockenheimring
1. Thomas Preining (A/Manthey EMA)
2. Ricardo Feller (CH/Land-Motorsport), +16,899 Sekunden
3. Morris Schuring (NL/Manthey Junior Team), +17,009 Sekunden
4. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward Racing), +21,871 Sekunden
5. Ayhancan Güven (TR/Manthey EMA), +22,522 Sekunden
Text: DTM Pressemitteilung

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