
Der Würzburger Rennfahrer Laurin Heinrich erlebte beim einzigen reinen GT-Event der nordamerikanischen Sportwagenmeisterschaft in Virginia ein schwieriges Wochenende (22. bis 24. August). Trotz großer Hitze und einer umstrittenen Strafe bewiesen der 23-jährige Porsche-Vertragsfahrer und sein österreichischer Teamkollege Klaus Bachler einen kühlen Kopf und sammelten Meisterschaftspunkte. Im Porsche 911 GT3 R von AO Racing kämpften sie sich auf dem 5,26 Kilometer langen Virginia International Raceway vom letzten Platz bis auf die fünfte Position der GTD-Pro-Klasse nach vorn, die sie im achten Saisonlauf der IMSA WeatherTech Sportscar Championship nach zwei Stunden und 40 Minuten über die Ziellinie retteten.
Bei heißen Temperaturen von 30 Grad Celsius startete Bachler am Sonntag vom siebten Platz ins Rennen. Bereits nach der ersten Runde griff die Rennleitung ein und schickte das Safety-Car raus, da sich ein Werbeaufsteller auf der Strecke befand. Beim anschließenden Restart behauptete Bachler zunächst seine Position, doch nach rund vierzig Minuten geriet er in ein Duell, in dem sich Rexy und ein anderes Fahrzeug berührten. Der Porsche profitierte zwar kurz, wurde daraufhin aber selbst ins Gras gedrängt und fiel auf Rang acht zurück. Zusätzlich sprach die Rennleitung eine Durchfahrtstrafe gegen das deutsch-österreichische Duo aus. Die angeordnete Fahrt durch die Boxengasse warf das T-Rex-Fahrzeug bis ans Ende des Feldes zurück. „Aus meiner Sicht war es ein normaler Zweikampf. Außerdem hatten wir durch das Manöver gar keinen Vorteil, denn das andere Fahrzeug war ja danach auch wieder vor uns. Daher kann ich die Auslegung der Situation nicht ganz nachvollziehen“, sagte der Weltkader-Athlet der ADAC Stiftung Sport im Anschluss. Nach 34 Runden bog Bachler schließlich zum ersten regulären Boxenstopp ab. Mit einer bewusst verlängerten Stint-Phase setzte das Team auf eine alternative Strategie, die es ihm sogar ermöglichte, einige Führungskilometer zu sammeln.
Der gebürtige Kürnacher übernahm für die restlichen 90 Minuten und reihte sich zunächst mit einem Rückstand von 57 Sekunden auf Platz zehn der GTD-Pro-Klasse ein. Etwa eine Stunde vor dem Ende sorgte eine erneute Safety-Car-Phase für Spannung. AO Racing nutzte die Gelegenheit zum zweiten Boxenstopp, bevor das Rennen 41 Minuten vor Schluss wieder freigegeben wurde. Heinrich kehrte als Fünfter auf die Strecke zurück und verteidigte diese Position souverän bis ins Ziel. „Wenn ich mir den Rennverlauf anschaue und sehe, wie gut unsere Taktik aufgegangen ist, bin ich natürlich sehr stolz auf die ganze Mannschaft von AO Racing. Am Kommandostand haben sie wieder großartig geschaltet und unser Rennen entscheidend mitgeprägt. Auf der anderen Seite bin ich aber auch extrem enttäuscht, denn ohne die Strafe wären wir vielleicht sogar um eine Podiumsplatzierung gefahren“, analysierte Heinrich den achten Saisonlauf.
In der Meisterschaft liegt das Duo weiterhin auf dem dritten Platz der GTD-Pro-Wertung. Der Abstand zur Spitze beträgt nun 191 Punkte. Das nächste Event der IMSA-Serie findet vom 19. bis 21. September auf dem Indianapolis Motor Speedway statt. Bereits in der kommenden Woche reisen Heinrich und Bachler jedoch zum Heimrennen nach Deutschland. Dort steht auf dem Nürburgring der vierte Saisonlauf der GT World Challenge Europe auf dem Programm. Gemeinsam mit dem Türken Ayhancan Güven starten sie beim dreistündigen Rennen mit einem Porsche 911 GT3 R für das französische Team Schumacher CLRT.
Text: Laurin Heinrich Pressemeldung/9pm media

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