
Mit einer fahrerischen Glanzleistung, rennentscheidenden Zwischenfällen und einem spektakulären Start, der DTM-Geschichte geschrieben haben könnte, liefert Fabio Scherer beim zweiten DTM-Wochenende der Saison eine fahrerische Glanzleistung ab. Der 25-jährige Engelberger zeigte am Lausitzring eine starke Leistung – auch wenn am Ende das Rennglück fehlte.
Bereits vor dem Wochenende fiel der Ford Mustang GT3 von Fabio Scherer mit einem neuen Look auf: Erstmals trat das Fahrzeug im markanten Komplettdesign von German Airways an. Gemeinsam mit dem zweiten neuen Partner Speedlink setzen die beiden deutschen Marken und das Haupt Racing Team ein sichtbares Zeichen für Innovation, Dynamik und technische Präzision im Motorsport. Das neue Branding feierte am Lausitzring seine Rennpremiere und soll auch bei weiteren internationalen GT3-Highlights sichtbar sein.
„Lausitz war ein Wochenende der Extreme“, bilanziert Scherer. „Fahrerisch lief es gut, aber das Rennglück war definitiv nicht auf meiner Seite.“ Schon im ersten Rennen am Samstag kämpfte Scherer mit starker Pace in Richtung Punkteränge, als ein technisches Problem sein Rennen jäh beendete. „Ich hatte einen super Start, war schon deutlich weiter vorne und sicher auf Kurs Richtung Punkte, als plötzlich die Technik versagte. Dadurch waren meine Reifen nach wenigen Runden hinüber. Es hätte keinen Sinn gemacht, weiterzufahren.“
Doch auch dieses Rennen endete vorzeitig: Mit einem unglücklichen Boxenstopp wurde Scherer im weiteren Rennverlauf von einem Konkurrenten spektakulär getroffen, hebt kurz seitlich ab und musste anschließend das Rennen aufgrund der Schäden am Auto aufgeben. „Wenn wir mit der neuen Kombi aus Team, Fahrer und Auto beide Rennen in die Punkte gefahren wären, wäre das absolut verdient gewesen. Aber dafür muss halt wirklich alles zusammenpassen.“
Trotz zweier Ausfälle überwiegt der Optimismus: Scherer sieht klare Fortschritte gegenüber dem Saisonauftakt. „In Oschersleben waren wir um Platz 15 bis 20 unterwegs, hier haben wir real um die Top 10 gekämpft. Die Pace war da. Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Auch seine eigene Leistung schätzt der Rennfahrer positiv ein: „Ich bin definitiv im DTM-Rhythmus angekommen. Mein Fahrstil wird sauberer, das Feedback präziser, und das Team kann immer besser mit meinen Angaben arbeiten.“ Das ist auch im Zusammenspiel innerhalb des Teams spürbar. „Wir haben uns nochmals besser aufeinander eingespielt. Das funktioniert jetzt auch zwischen den Zeilen. Ich fühle mich extrem wohl – vielleicht so wohl wie noch nie in einem Team.“ Auch mit Teamkollege Arjun Maini klappe die Zusammenarbeit hervorragend, sowohl auf als auch neben der Strecke.
Vom 6. bis 8. Juni wartet mit Zandvoort der nächste Kurs. „Wie gut der Mustang dort funktionieren wird, ist schwer zu sagen. Die Strecke ist ganz anders als der Lausitzring, deutlich flüssiger. Aber wir nehmen viel Positives mit und ich freue mich sehr auf den nächsten Start.“
Text: Martin Bormann

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