
Beim zweiten DTM-Rennwochenende der Saison am Lausitzring erlebt Manthey ein durchwachsenes Wochenende. Während Ayhancan Güven (Türkei) und Thomas Preining (Österreich) im Samstagsrennen zwei Top-Zehn-Ergebnisse einfahren, muss Morris Schuring (Niederlande) seinen Neunelfer nach einer unverschuldeten Kollision frühzeitig abstellen. Im zweiten Sprintrennen feiert der junge Niederländer sein erstes Punkteergebnis in der DTM, während Ayhancan Güven mit Rang 14 das doppelte Punkteergebnis komplettiert. Thomas Preining, der nach einem starken Qualifying auf Podiumskurs von Rang drei ins Rennen gegangen war, musste es wiederum nach einem unverschuldeten Kontakt in der ersten Runde bereits beenden.
Güven, Preining und Schuring starteten in ihren drei Porsche 911 GT3 R von den Positionen acht (#90), neun (#91) und sechzehn (#92) in das Samstagsrennen auf dem 3,442 Kilometer langen Lausitzring in Brandenburg. Schuring, der unverschuldet in eine Kollision mit mehreren Fahrzeugen verwickelt wurde, musste seinen Neunelfer, aufgrund von starken Schäden an der Front, direkt nach Rennstart in der Box abstellen. Preining gelang es, sich in den ersten Minuten von Rang neun auf sieben vorzuarbeiten, während Güven zunächst auf Rang zwölf zurückfiel. Während der Türke bereits bei noch 33 verbleibenden Rennminuten zum Reifenwechsel gerufen wurde, bog Preining erst bei noch fünf verbleibenden Minuten im vorgesehenen Fenster für den Pitstop in die Boxengasse ein. Zwei schnelle Reifenwechsel der Boxencrew und die strategische Nutzung des Overcuts an der Startnummer 90 (Güven) und des Undercuts an der Startnummer 91 (Preining) ließen beide Fahrzeuge im Feld auf die Ränge sieben und neun vorrücken. Das Rennen beendeten die Porsche-Piloten schließlich auf den Rängen sechs (#91) und acht (#90) in den mittleren Punkterängen und konnten in Summe 18 Meisterschaftspunkten für das Team sammeln.
Im Sonntagsqualifying gelang es Preining, seinen Neunelfer auf Startplatz drei zu setzen. Schuring reihte sich auf Position fünfzehn ein, während Güven, dessen Qualifying von Verkehr auf der Strecke beeinträchtigt wurde, von Rang achtzehn ins Rennen ging. Für die Startnummer 91 endete das Rennen bereits in der zweiten Kurve, als Preining im Kampf um die Führung von einem anderen Fahrzeug getroffen wurde und die vordere rechte Spurstange seines Neunelfers brach. Güven konnte sich derweil auf Rang fünfzehn vorarbeiten, während Schuring einige Positionen verlor. Nachdem er eine Aufholjagd gestartet hatte, wurde er nach zehn Rennminuten durch einen Rempler der Startnummer 25 auf der Strecke gedreht und nach hinten durchgereicht. Nach einem schnellen Reifenwechsel zum Ende des ersten Pitstop-Windows fand er sich jedoch zur Rennhälfte in den Punkterängen (Platz 13) wieder. Dort rangierte derweil auch Güven, der nach seinem 6,5 Sekunden schnellen ersten Reifenwechsel auf Platz neun lag. Die Rennminuten zwischen den beiden Boxenstoppfenstern waren geprägt von engen Positionskämpfen um die mittleren Punkteränge, in die die Porsche-Piloten in einem Pulk aus teilweise sechs weiteren Fahrzeugen verwickelt waren. Auf den Rängen elf (Schuring) und zwölf (Güven) fahrend, kamen beide Neunelfer zum zweiten Pflichtreifenwechsel in die Boxengasse, nach welchen sie auf den Rängen elf (Schuring) und vierzehn (Güven) im noch 19 Fahrzeuge starken Feld rangierten. Bis zur Überquerung der Ziellinie lieferten sich beide Fahrer weitere Positionskämpfe und beendeten das Rennen schließlich in den Punkterängen. Während Güven den vierzehnten Platz erreichte, feierte der DTM-Rookie Schuring mit dem elften Platz sein erstes Punkteergebnis in der Sprintserie.
„Ein anspruchsvolles Wochenende für uns. Ich hatte gehofft, dass wir unser Potential hier am Lausitzring besser nutzen können. Am Samstag gab es zwei solide Punkteergebnisse für uns, aber wiederum auch den unverschuldeten Ausfall von Morris. Am Sonntag hat Thomas dann einfach Pech gehabt, das hätte ein sehr starkes Ergebnis werden können. Gleichzeitig war es aber ein gutes Rennen für Morris. Dass er in seinem vierten DTM-Rennen ein Punkteergebnis einfahren konnte, freut mich sehr. Nun werden wir das Wochenende analysieren und schauen, woran wir noch arbeiten können, und in Zandvoort greifen wir wieder an.“, erklärt Nicolas Raeder, Geschäftsführer bei der Manthey Racing GmbH. „Am Ende sind wir sind mit anderen Ambitionen an den Lausitzring gereist. Am Samstag waren wir vorne gut dabei, konnten gute Zweikämpfe liefern und unsere Position in der Meisterschaft festigen. Neben dem ärgerlichen Ausfall von Morris, war es ein guter Auftakt für uns. Besonders die Boxenstopps am Samstag liefen sehr gut. Am Sonntag war der Startplatz in der zweiten Reihe für Thomas ein Erfolg. Auch bei Morris hat sich der Abstand an die Spitze bereits verringert, woran erkennbar ist, wie schnell er lernt. Das Ergebnis von Can hat uns natürlich nicht zufriedengestellt.
Verkehr auf der Strecke hat uns gehindert, unsere normalen Prozedere durchzuführen und den Reifen perfekt vorzubereiten. In das Rennen gingen wir dennoch optimistisch. Bei Can hatten wir dann aber das Problem, dass uns bei seinem zweiten und dritten Reifensatz der Grip gefehlt hat, was wir noch ausgiebig analysieren müssen. Morris wiederum hatte eine super Pace und konnte sein Potential zeigen. Leider hat es bei den zweiten Boxenstopps an beiden Fahrzeugen etwas geklemmt, was uns gekostet hat. Im weiteren Rennverlauf gab es dann viele Zweikämpfe, wo uns zurzeit noch etwas das Potential fehlt, zu verteidigen und zu überholen. Nun richten wir den Blick aber nach vorne auf Zandvoort!“, ergänzt Patrick Arkenau, Geschäftsbereichsleiter Renneinsätze.
Nach den Wertungsläufen drei und vier rangiert Manthey mit 88 Zählern auf dem zweiten Platz der DTM-Teamwertung. Ayhancan Güven liegt mit 44 Punkten auf dem siebten Platz der Fahrerwertung, dicht gefolgt von Thomas Preining auf der achten Position (41 Zähler). Morris Schuring rückt derweil mit nun fünf Meisterschaftspunkten um einen Platz auf Rang 18 vor. Vom 6. bis zum 8. Juni gastiert die DTM für die nächsten beiden Rennläufe – den Heimrennen von Morris Schuring – in Zandvoort.
Fahrerstimmen zum DTM-Rennwochenende am Lausitzring:
Ayhancan Güven, Porsche 911 GT3 R #90: „Am Lausitzring lief es leider nicht so gut wie in Oschersleben. An beiden Tagen hatte ich gute Rennstarts und gute erste Stints. Am Sonntag habe ich dann leider etwas Probleme mit der Pace gehabt, was wir analysieren müssen. In beiden Rennen konnte ich dennoch immerhin Punkte holen – am Samstag acht und am Sonntag zwei Zähler. Darüber bin ich glücklich, denn das zählt am Ende auf lange Sicht in der Saison. Wir analysieren jetzt zusammen und bereiten uns gut auf Zandvoort vor, um dort stärker zurückzukommen.“
Thomas Preining, Porsche 911 GT3 R #91: „Kein leichtes Wochenende in der Lausitz. Samstag hat uns etwas Pace im Qualifying gefehlt, aber wir konnten trotzdem viel rausholen. Das Rennen war dann sehr positiv. Ich hatte einen guten Start, konnte nach vorne fahren und mit P6 gute Punkte herausholen. An manchen Tagen fährt man nicht um den Sieg mit und dann sind ein sechster Platz und zehn Punkte viel wert. Im Sonntagsqualifying lief es mit Platz drei sehr gut. Nach dem super Rennstart konnte ich auch fast in Führung gehen, leider hat aber der Ferrari hinter mir einen Schlag bekommen und ist mir reingerutscht. Das gehört dazu, es ist einfach sehr eng in der DTM. Leider hat das dazu geführt, dass mein Auto kaputt war. Der erste Ausfall nach 35 Rennen in den Punkten tut natürlich sehr weh. Am Ende ist das aber Motorsport.“
Morris Schuring, Porsche 911 GT3 R #92: „Ich bin stolz und froh, meine ersten DTM-Punkte geholt zu haben. Das Rennen war wirklich sehr chaotisch und ich habe nicht gedacht, dass ich meine ersten Punkte in solch einem aufregenden Rennen hole. Zwischendurch war ich mal letzter und es gab es sehr viele enge Kämpfe auf der Strecke. Daher bin ich echt froh, am Sonntag der beste Rookie gewesen zu sein und die ersten Punkte geholt zu haben. Unsere Pace war sehr gut und ich spüre, dass wir Fortschritte machen. Das motiviert mich sehr für mein Heimrennen in Zandvoort!“
Text: Manthey

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