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Larry ten Voorde feiert Doppelsieg am Nürburgring

Bild: Marc Hilger
Bild: Marc Hilger

Larry ten Voorde hat das siebte Saisonrennen des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Nürburgring gewonnen. Der Niederländer startete im 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup des Teams GP Elite aus der Pole-Position und gab die Führung bis ins Ziel nicht ab. Ebenso ungefährdet hat sich der Brite Harry King aus dem Team Allied-Racing den zweiten Rang gesichert. Der für Huber Racing fahrende Franke Leon Köhler komplettierte das Podium. Das nächste Carrera-Cup-Rennen wird bereits am Sonntag (6. August 2023) um 11:20 Uhr gestartet.

Die Erleichterung war Larry ten Voorde anzusehen: Nach zuletzt zwei mittelprächtigen Rennen im Porsche Mobil 1 Supercup, dem internationalen Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup, feierte der Niederländer im Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Nürburgring einen überlegenen Start-Ziel-Sieg. „Die letzten beiden Wochen gehörten vielleicht zu den schwierigsten in meiner bisherigen Karriere. Aber wir gaben nicht auf. Das Team und ich haben unheimlich hart gearbeitet, um wieder an unsere alte Form anzuknüpfen. Platz eins heute ist eine tolle Belohnung, mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen“, freute sich 26-Jährige. Mit seinem vierten Sieg in bisher sieben Rennen des Porsche Carrera Cup Deutschland baute Larry ten Voorde seine Tabellenführung weiter aus.

 

Mit 2,5 Sekunden Rückstand überquerte Harry King als Zweiter die Ziellinie auf der Sprint-Variante des Nürburgrings. „Dafür, dass dies mein erstes Rennen auf dieser Strecke war, bin ich wirklich sehr zufrieden. Auch für das Rennen am Sonntag ist mein Ziel natürlich eine Podiumsplatzierung“, kommentierte der 22-Jährige aus dem englischen Windsor. Im Porsche 911 GT3 Cup des deutschen Teams Allied-Racing hatte er bereits nach wenigen Metern den vor ihm gestarteten Morris Schuring (FACH AUTO TECH) überholt. Anschließend konnte sich King auch nach dem Neustart am Ende einer Safety-Car-Phase scheinbar mühelos von der Verfolgergruppe absetzen.

Diese hat Leon Köhler angeführt, der ebenfalls schon in der ersten Runde den schlecht gestarteten Schuring überholen konnte. „Für mich verlief die Saison bisher nicht so toll. Deswegen bin ich besonders glücklich und freue mich für das Team, dass ich endlich wieder einmal auf dem Podium stehe. Vielleicht kann ich im Sonntagsrennen ja noch weiter nach vorne fahren“, blickte Köhler dem achten Carrera-Cup-Lauf entgegen.

Als Vierter fuhr Porsche-Junior Bastian Buus, bei Allied-Racing Teamkollege von Harry King, über die Ziellinie. Der Däne erhielt allerdings nachträglich eine Zeitstrafe wegen eines Überholmanövers abseits der Strecke. Dadurch fiel er hinter die Niederländer Loek Hartog (Team GP Elite) und Morris Schuring (FACH AUTO TECH) auf Rang sechs zurück

Der Sieg in der Rookie-Wertung ging erstmals an Jasin Ferati, der für FACH AUTO TECH antritt. „Ich stehe zum ersten Mal auf dem Rookie-Podium, und dann gleich ganz oben – daran könnte ich mich gewöhnen“, strahlte der gerade 20 Jahre alt gewordene Schweizer. Bestplatzierter ProAm wurde Sören Spreng. Der Sauerländer aus dem Team GP Elite übernahm damit die Führung in der ProAm-Gesamtwertung.

Bild: Marc Hilger
Bild: Marc Hilger

Im strömenden Regen fuhr Larry ten Voorde zum zweiten Mal an diesem Wochenende auf dem Nürburgring einen überlegenen Start-Ziel-Sieg heraus. Der Niederländer gewann den achten Lauf zum Porsche Carrera Cup Deutschland vor Porsche-Junior Bastian Buus aus Dänemark und dem Franken Leon Köhler. Ten Voorde vergrößerte damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung vor Harry King auf 51 Punkte. Der Brite erreichte im 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup von Allied-Racing zwar als Fünfter das Ziel, wurde aufgrund einer Zeitstrafe aber nur als Neunter gewertet.

Kräftiger Regen ging kurz vor dem Beginn des Saisonrennens zum Porsche Carrera Cup Deutschland über der Eifel nieder. Für die Mechaniker bedeutete dies Stress in der Startaufstellung des Porsche Carrera Cup Deutschland: Slicks gegen Regenreifen tauschen. Die Stabilisatoren auf ganz weich stellen und die Bodenfreiheit der Porsche 911 GT3 Cup erhöhen, um die mechanische Traktion zu verbessern. Dazu den Heckflügel steiler positionieren, um mehr Anpressdruck auf der Hinterachse zu generieren – mehr war in den wenigen zur Verfügung stehenden Minuten nicht möglich. „Trotzdem war es richtig, nicht rollend hinter dem Safety-Car sondern stehend zu starten“, lobte Sieger Larry ten Voorde die Entscheidung der Rennleitung.

 

Der Niederländer aus dem Team GP Elite hatte sich im Qualifying seine 30. Pole-Position im Porsche Carrera Cup Deutschland gesichert. Diesen Vorteil ließ er sich weder beim eigentlichen Start noch bei den Restarts nach zwei Safety-Car-Phasen nehmen. In ähnlich überlegener Manier wie bereits im Samstagsrennen fuhr er seinen insgesamt fünften Saisonsieg heraus. „Das Wasser auf der Strecke machte das Rennen zum Tanz auf der Rasierklinge“, beschrieb der zweimalige Carrera-Cup-Champion die Streckenbedingungen. „Aber ich denke, wir haben den Zuschauern eine starke Show geboten.“

 

 

In der Gesamtwertung führt Larry ten Voorde damit jetzt deutlich vor Harry King. Der Brite, der für das deutsche Team Allied-Racing antritt, fuhr auf dem Nürburgring zwar als Fünfter über die Ziellinie. Weil er auf dem Weg dorthin allerdings eine Kollision verursacht hatte, kassierte er eine 10-Sekunden-Strafe. Dadurch fiel King in der offiziellen Wertung auf den neunten Platz zurück.

 

Den zweiten Rang sicherte sich Porsche-Junior Bastian Buus, der neben ten Voorde aus der ersten Reihe startete. Der 20 Jahre alte Däne aus dem Team Allied-Racing machte sich das Leben allerdings selbst schwer: Direkt nach dem Start verlor er mehrere Positionen und duellierte sich danach rundenlang mit dem starken Rookie Alexander Tauscher, der lange auf Rang zwei fuhr. „Das war erst der zweite stehende Start bei Regen in meiner Karriere. Ich bin nicht gut weggekommen, weil meine Hinterräder zu stark durchdrehten“, gab Buus zu. „Ich bin froh, dass ich es doch noch auf den zweiten Rang geschafft habe – die Meisterschaftspunkte kann ich gut gebrauchen.“

 

Für Alexander Tauscher war Bastian Buus nicht der einzige Duellgegner des Rennens. In der zweiten Hälfte des 15-Runden-Sprints bekam es der 21 Jahre alte Rookie mit Routinier Leon Köhler zu tun, seinem Teamkollegen bei Huber Racing. Kurz vor dem Ziel übernahm Köhler Rang drei. „Mein Start lief nicht gut, deswegen hat mich Alexander noch vor der ersten Kurve überholt. Weil er mein Teamkollege ist, bin ich im Zweikampf mit ihm natürlich kein großes Risiko eingegangen.

 

Irgendwann hat es dann doch geklappt – ich bin froh über meine zweite Podiumsplatzierung an diesem Wochenende“, fasste der Franke zusammen.

Hinter Alexander Tauscher belegte der Niederländer Morris Schuring (FACH AUTO TECH) den fünften Rang. Als Sechster kam Vincent Andronaco ins Ziel, der damit die Rookie-Wertung gewann. „Das Rennen war aufgrund der nassen Strecke und der eingeschränkten Sicht wirklich sehr schwierig – aber es hat viel Spaß gemacht“, freute sich der 18 Jahre alte Hamburger über seinen ersten Rookie-Sieg. Wie schon am Samstag hatte Sören Spreng die Fronthaube seines Porsche 911 GT3 Cup in der Wertung der ProAm vorne. „Ich habe das Durcheinander der ersten Runden gut überstanden und es auch anschließend geschafft, trotz der schwierigen Bedingungen heil über die Runden zu kommen“, berichtete der Sauerländer, der auch die ProAm-Gesamtwertung anführt.

 

„Was für ein Rennen! Das war Schwerstarbeit für die Mechaniker direkt vor dem Start und anschließend für die Fahrer. Ich bin stolz, dass sie trotz der extrem schwierigen Bedingungen den Zuschauern spannenden und fairen Rennsport gezeigt haben. Besonders freue ich mich, dass mit Vincent Andronaco erneut ein Fahrer aus dem Talent Pool die Rookie-Wertung gewonnen hat. Glückwunsch außerdem an Larry ten Voorde zu seinem fünften Saisonsieg und an Sören Spreng, der sich offenbar zum Titelkandidaten in der ProAm-Wertung entwickelt hat“, kommentierte Hurui Issak, Projektleiter des Porsche Carrera Cup Deutschland.

 

Schon in zwei Wochen (18. bis 20. August 2023) steht für den Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup die nächste Runde an: Dann werden auf dem Lausitzring die Saisonrennen 9 und 10 ausgetragen.

 

Text: Porsche Carrera Cup Deutschland Pressemeldung