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Rennen zwei in Bahrain: Norbert Michelisz feiert ersten Saisonsieg

Bild: FIA WTCR
Bild: FIA WTCR

Mit einem schicken Überholmanöver gegen Esteban Guerrieri sicherte sich Norbert Michelisz in Rennen 2 auf dem Bahrain International Cirucit seinen ersten Sieg im FIA Tourenwagen-Weltcup (WTCR) 2022.

 

Der Fahrer aus dem Team BRC Hyundai N Squadra Corse startete von Platz sieben, überstand eine chaotische erste Runde und überholte letztendlich den Honda von Esteban Guerrieri aus dem ALL-INKL.COM Münnich Motorsport, um sich seinen ersten Saisonsieg zu sichern.

Esteban Guerrieri erwischte einen hervorragenden Start aus der zweiten Startreihe heraus und übernahm bereits in der ersten Kurve die Führung von Polesitter Mehdi Benanni, dessen Hoffnungen auf ein Podium bereits in Kurve vier durch seinen Comtoyou-Kollegen Gilles Magnus zerstört worden. Der Belgier verbremste sich, wodurch die beiden blauen Audi miteinander kollidierten. Gleichzeitig berührte Attila Tassi aus dem Team LIQUI MOLY Engstler Franco Girolami, der von Rang zwei ins Rennen gegangen war, wodurch dieser sich wegdrehte. Tassi kollidierte anschließend noch mit dem bereits beschädigten Audi von Mehdi Bennani.

 

Am Ende der der ersten Runde führte Guerrieri das Rennen vor einem immer näher kommenden Norbert Michelisz an. Platz drei belegte Catsburg zu dem Zeitpunkt, der von Rang sechs ins Rennen gegangen war. Dahinter folgten Nathanaël Berthon und Néstor Girolami. Mikel Azcona war ebenfalls bereits auf Platz sechs nach vorne gekommen.

 

Michelisz war deutlich schneller als Guerrieri und arbeitete sich immer näher heran. In Runde fünf folgte dann das unausweichliche, rennentscheidende Überholmanöver. In Kurve 1 ging er ohne große Probleme am Honda vorbei.

 

„Es ist ein großartiges Gefühl“, sagte Michelisz. „Nach dem Start hatte ich etwas Glück mit diesem ganzen Chaos. Ich habe dort ein paar Positionen gut gemacht. Danach ging es darum, den richtigen Ort für das Überholmanöver gegen Esteban zu finden. Das Auto war heute und das gesamte Wochenende über einfach brillant. Vielen Dank an das Team dafür. Manchmal sieht es von Außen betrachtet sehr leicht aus, aber das war es heute definitiv nicht. Obwohl mir das Auto es schon ein bisschen leichter gemacht hat. Auch wenn es keine einfache Saison war, bekomme ich momentan einfach alles zusammen.“

 

„Gratulation an Norbi, er hat einen fantastischen Job gemacht“, sagte Guerrieri. „Gratulation auch an das Hyundai-Team, sie haben ein sehr gutes Wochenende hingelegt. Gratulation auch an mein Team, wir haben alles herausgeholt, was möglich war. Natürlich ist es enttäuschend, die Führung abgeben zu müssen, aber ihre Pace war an diesem Wochenende einfach besser. Ich hatte nicht mit einem so starken Manöver gerechnet und hatte auch nicht das nötige Vertrauen in die Bremsen. Trotzdem ist es schon einige Zeit her, seit ich das letzte Mal auf dem Podium stand.“

 

Nicky Catsburg freute sich unheimlich über seinen dritten PLatz. „Es ist so heiß in diesen Autos“, sagte er. „Jedes Mal, wenn ich in ein WTCR-Auto steige, bemerke ich wieder, dass es dort wie in einer Sauna ist. Es war sehr heiß, aber ich bin auch super-happy als Wildcard-Fahrer ein Podium einzufahren. Vielleicht können wir in Dschidda noch mehr erreichen.“

 

Berthon überquerte als Vierter die Ziellinie, dicht gefolgt von Mikel Azcona, der aber keine Anstalten machte am Comtoyou-Fahrer vorbeizugehen, da er wusste, dass dieser eine Fünf-Sekunden-Strafe hatte, wodurch der Meisterschaftsführende letztendlich auf Rang vier gewertet wird. Berthon belegte am Ende Platz fünf, vor seinem Teamkollegen Tom Coronel.

 

Franco Girolami und Mehdi Bennani konnten sich mit den Plätzen sieben und acht halbwegs vom Chaos in Kurve 1 erholen. Dabei lieferte sich Bennani sogar ein sehr unterhaltsames Duell mit Néstor Girolami. Der Honda-Fahrer hat sich heldenhaft verteidigt, aber von Platz fünf in der ersten Runde aus ging es für ihn kontinuirlich nach hinten. In der letzten Runde hatte er in Kurve 10 anschließend nicht mehr die Traktion, um den Audi hinter sich zu halten. Mit diesem Ergebnis hängen Girolamis Titelhoffnungen an einem seidenen Faden. Nach dem Überqueren der Ziellinie hat er deshalb mit dem Kopf geschüttelt.

 

Die Top 10 wurden von Dániel Nagy komplettiert. Die CUPRA starteten wie bereits am Freitag aus der Boxengasse, um sämtlichen Problemen in Kurve 1 aus dem Weg zu gehen. Bence Boldisz wurde Elfter, vor Tiago Monteir (Honda), Wildcard-Fahrer Viktor Davidovski und Attila Tassi.

 

Text: FIA WTCR