Bittersüsses Wochenende in Frankreich bringt Emil Frey Racing weitere Punkte

Bild: SRO / Kevin Pecks, Chequered Flag
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Reifenprobleme beeinträchtigen die Ergebnisse aller drei Autos beim 1000 km-Rennen in Paul Ricard

Die #63 verliert erstes Podium des Jahres in der letzten Stunde, schafft aber P6

 

Focus richtet sich nun auf die Vorbereitung der 24 Stunden von Spa im Juli

 

 

Es war für Emil Frey Racing ein Wochenende von ‚Was wäre gewesen, wenn…‘, nachdem eine Reihe von Reifenpannen dem Team im zweiten Endurance Cup-Lauf der Fanatec GT World Challenge Europe, den 1000 km von Le Castellet in Paul Ricard, einen fast sicheren Podiumsplatz gekostet haben. 

Die #63 von Mirko Bortolotti, Albert Costa Balboa und Jack Aitken kam am Ende des sechsstündigen Rennens auf Platz sechs ins Ziel, ein schwacher Trost, nachdem sie den grössten Teil des Rennens um den Gesamtsieg gekämpft hatten.

 

Bei den anderen beiden Crews war die Enttäuschung noch grösser. Ein Reifenplatzer beendete die Hoffnungen von Tuomas Tujula, Konsta Lappalainen und Stuart White in der #14, und ein technisches Problem führte zu einem vorzeitigen Rennende für die die #19-Crew von Giacomo Altoè, Arthur Rougier und Léo Roussel.

Bild: SRO
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Freies Training

 

Nachdem starker Regen den Bronze-Fahrertest am Morgen beeinträchtigt hatte, begann das Team das Wochenende mit dem Freiem Training, das auf einer völlig trockenen Strecke bei hohen Temperaturen stattfand. Die Zeiten waren eng umkämpft und die Top 31 lagen alle innerhalb einer Sekunde zusammmen. Von den drei Crews von Emil Frey Racing holte der Lamborghini Huracán #63 von Bortolotti, Costa Balboa und Aitken als Fünfter die beste Platzierung, drei Zehntelsekunden hinter der schnellsten Zeit. Das Fahrzeug konnte zeitweise auf den zweiten Gesamtplatz vorrücken, mit dem schnellsten ersten Sektor. Die #14 von White, Lappalainen und Tujula wurde 18., die #19 von Rougier, Altoè und Roussel erreichte den 20. Platz, nachdem die Crew während der gesamten Session auf gebrauchten Reifen gefahren war.

Das Pre-Qualifying nutze das Team für längere Runs im Hinblick auf das Sechs-Stunden-Rennen. Hier berichteten die Fahrer von einer guten Balance des Fahrzeugs und insbesondere der Reifen. Obwohl alle drei Crews beim Vorsaisontest auf derselben Strecke bei viel kühleren Bedingungen gefahren waren, waren sie mit dem Speed am Freitag zufrieden.

Qualifying

 

Das Qualifying am Samstagmorgen fand bei den bis dahin höchsten Strecken- und Lufttemperaturen des Wochenendes statt. Die #63 konnte sich als Sechster qualifizieren; die #14 wurde nach einer hervorragenden Leistung von Tujula, der in Q2 Neunter in der Gesamtwertung war, Elfter. Obwohl der #19 in Q1 und Q2 aufgrund von Streckenlimits eine Rundenzeit aberkannt wurde, verbesserte sich die Crew auf den 17. Startplatz.

Bild: SRO
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Rennen

 

Das Rennen begann positiv für das Team, da sich alle drei Autos nach einer frühen Gelbphase aufgrund eines Kontakts zwischen Mercedes, Audi und McLaren in der ersten Runde verbessern konnten. Bortolotti brachte die #63 innerhalb von 14 Runden mit einigen gut durchdachten Überholmanövern, darunter ein hervorragender Move innen durch die letzte Kurve an einem Porsche vorbei, vom sechsten Startplatz an die Spitze des Rennens. Auch die #19 mit Altoè am Steuer hatte einen guten Start, und Lappalainen brachte die #14 vor dem ersten Boxenstopp von Platz 12 nach der ersten Runde auf Platz sieben.

Leider erlitt Altoè in der #19 in der Hochgeschwindigkeitskurve von Signes einen Reifenschaden und konnte dank seiner guten Reaktion einen Unfall gerade noch verhindern. Rougier übernahm die #19 und lag in den Top 10, als er den Lamborghini an Roussel übergab. Ein technisches Problem zwang die Crew dann jedoch dazu, das Auto abzustellen. Die #14 hatte ebenfalls Reifenprobleme, zuerst mit einem schleichenden Reifenschaden für Lappalainen, wodurch er auf Platz 18 zurückfiel, gefolgt von einem Reifenplatzer bei Signes, als Tujula hinter dem Steuer sass. Das Fahrzeug drehte sich mehrmals, bevor es glücklicherweise mit nur relativ langsamer Geschwindigkeit in die Reifenbarrieren einschlug.

Die #63 lag während der sechs Stunden gut im Rennen und war nach der ersten Boxenstopp-Runde starker Zweiter. Aitken kämpfte mit dem Mercedes um die Führung des Rennens, bevor er an Costa Balboa übergab. Die #63 sicherte sich dann den dritten Platz, nachdem die Crew sich entschieden hatte, die Reifen nach den Problemen bei der #14 und #19 zu schonen. Aitken fuhr seinen zweiten Stint, bevor er in der letzten Stunde an Costa Balboa übergab. Mit 57 Minuten verbleibender Rennzeit erlitt die #63 ebenfalls einen Reifenschaden. Bortolotti fuhr den letzten Stint, musste aber erneut an die Box, um ein Rücklicht zu ersetzen. Trotz einer späten Safety Car-Phase fuhr er als Sechster über die Ziellinie.

Bild: SRO / Kevin Pecks, Chequered Flag
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Team-Zitate

Lorenz Frey-Hilti, Team Principal

 

"Während des gesamten Trainings und Pre-Qualifyings sah es für uns sehr vielversprechend aus, vor allem auf den langen Runs. Im Qualifying war es dann, wie gewohnt, sehr eng. Ferrari war mega-schnell und schwer einzuholen, aber ansonsten hatten alle drei Fahrzeuge einen guten Speed. Und schon gleich nach dem Start war der Speed bereits hervorragend. Mirko und Konsta haben beide einen hervorragenden ersten Stint hingelegt! Dann erlitten wir vier Reifenplatzer, was frustrierend ist. Wir verstehen nicht, warum wir so viele Reifenpannen hatten, denn selbst als wir unsere Geschwindigkeit verringerten – die Fahrer waren mit den Kerbs vorsichtig und wir sind mit hohem Reifendruck gefahren – hatten wir diese Probleme dennoch. Das war schade, da alle drei Fahrzeuge auf Top-Positionen hätten landen können und das gesamte Team das ganze Wochenende über einen grossartigen Job gemacht hat."

Jürg Flach, Technischer Direktor

 

"Wir hatten im Qualifying am Samstagmorgen ein sehr starkes Potenzial und der Speed, den wir im Rennen gesehen haben, war bei allen drei unserer Fahrzeuge gut. Unsere Strategie war die Richtige, das Team hat einen tollen Job gemacht und wir haben unser Rennen so gut wie möglich gemacht. Leider haben Umstände, die ausserhalb unserer Kontrolle lagen, unser Rennen beeinflusst, und wir hatten Pech, dass das Rücklicht am #63-Lamborghini nicht funktionierte, und wir dann insgesamt vier Reifenschäden hatten. Aber insgesamt sind wir mit der Leistung und den Verbesserungen, die wir seit dem ersten Rennen der Saison machen konnten, zufrieden."

Fahrer-Zitat Lamborghini Huracán GT3 EVO #14

Tuomas Tujula (FIN)

 

"Ich hatte vor dem Reifenschaden keinerlei Vorwarnung. Ich fuhr normal in die Kurve und das Heck drehte sich herum. Zum Glück war der Aufprall mit dem Reifenstapel nicht sehr hart, also nicht zu viel Schaden am Auto. Aber es ist schade, weil der Speed wirklich stark war. Konsta hat in seinem Stint einen wirklich guten Job gemacht, viele Autos überholt und ich denke, dass der Silver Cup-Sieg definitiv realistisch gewesen wäre. Ich habe meine Stints durchgezogen, bin aber nicht zu viele Risiken mit den Kerbs eingegangen, sodass ich nicht glaube, dass ich wirklich etwas anders hätte machen können. Es war ein enttäuschendes Wochenende für uns, aber das gibt uns nur zusätzliche Motivation für die 24 Stunden von Spa im nächsten Monat."

Bild: SRO / Kevin Pecks, Chequered Flag
Bild: SRO / Kevin Pecks, Chequered Flag

Fahrer-Zitat Lamborghini Huracán GT3 EVO #19

Giacomo Altoè (ITA)

 

"Es ist definitiv ein bittersüsses Wochenende für das ganze Team, weil wir uns seit Freitag so sehr verbessert hatten und die Mechaniker wirklich bis spät in die Nacht gearbeitet haben. Also, ich möchte den Jungs einen grossen Dank für dieses Wochenende aussprechen. Wir haben im Rennen gezeigt, dass wir wirklich schnell waren, und darüber bin ich sehr glücklich. Sicherlich hatten wir den Speed, um unter die ersten Fünf zu kommen, das ist vielversprechend. Aber leider hatten wir einige Probleme, die uns zur Aufgabe zwangen. Wir müssen einfach konzentriert bleiben, und ich hoffe, dass wir im nächsten Rennen mehr Glück haben."

 

 

 

Fahrer-Zitat Lamborghini Huracán GT3 EVO #63

Albert Costa Balboa (SPA)

"Es ist schwierig, nach dem Pech, das wir im Rennen hatten, über das Rennen zu sprechen. Wir haben als Team keine Fehler gemacht, wir haben alle in die richtige Richtung gearbeitet, Mechaniker, Fahrer und die gesamte Crew. Darauf bin ich sehr stolz, aber leider war das Glück heute nicht auf unserer Seite. Wir hatten in der letzten Runde meines Stints einen Reifenschaden, wodurch wir zwar nur eine Position verloren haben, jedoch die Karosserie beschädigt war und wir ein Rücklicht verloren haben, was wir reparieren mussten. Von einem leichten P2 sind wir auf P6 gefallen, was in Ordnung ist. Aber wir hatten eigentlich mit einem Podium gerechnet und nicht mit dieser Position. Es werden wieder bessere Zeiten kommen und ich bin stolz auf die Leistung des Teams dieses Wochenende."

 

Text: Emil Frey Racing Pressemeldung