Unglückliche Umstände verhindern Top‑10‑Ergebnis für ROWE RACING beim Saisonauftakt in Imola

Bild: ROWE Racing
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Nick Yelloy, Nick Catsburg und Augusto Farfus fehlen 0,883 Sekunden auf Platz zehn

 

Neil Verhagen gewinnt das Esports-Rennen und fährt am Sonntag mit Dan Harper und Max Hesse auf Platz 15

ROWE RACING hat beim Saisonauftakt der GT World Challenge Europe einen guten Renneinstand mit dem neuen BMW M4 GT3 gefeiert, unglückliche Umstände auf der italienischen Traditionsrennstrecke haben aber eine erste Top‑10‑Platzierung verhindert. Sowohl der #98 BMW M4 GT3 mit dem Briten Nick Yelloly, dem Niederländer Nick Catsburg und dem Brasilianer Augusto Farfus als auch die BMW Junioren Neil Verhagen aus den USA, Max Hesse aus Deutschland und Dan Harper aus Großbritannien verloren wertvolle Zeit bei den Boxenstopps, weil die Mannschaft aus St. Ingbert in der engen Boxengasse des Autodromo Dino e Enzo Ferrari nicht wie gewohnt agieren konnte.

Am Ende fehlten Augusto Farfus in der #98 lediglich 0,883 Sekunden auf den zehnten Platz. Das BMW Junior Team im #50 BMW M4 GT3 kam auf dem 15. Platz ins Ziel. Dass ROWE RACING dennoch mit einem Erfolgserlebnis die Heimreise antreten konnte, dafür hatte Neil Verhagen bereits am Samstagabend gesorgt. Der 21-Jährige gewann souverän den Lauf der Esports GT Pro Series, was ihm ein Preisgeld von 6.000 Euro und ROWE RACING fünf Punkte für die Teamwertung einbrachte. In der steht die Mannschaft aus St. Ingbert mit sechs Zählern auf Platz acht. Den einen Zähler für das Rennen erhielt die #98, weil pro Mannschaft nur das bestplatzierte Fahrzeug in die Wertung kommt und ein anderes Team mit zwei Fahrzeugen Imola in den Top‑10 platziert war.

Bild: ROWE Racing
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Im Qualifying am Sonntagmorgen hatte die #98 eigentlich mit der Durchschnittszeit der drei Fahrer den neunten Platz belegt. Weil Augusto Farfus aber seine schnellste Zeit in einer Gelbphase erzielt hatte, wurde das Fahrzeug um drei Startplätze auf Position zwölf zurückgesetzt. Das BMW Junior Team ging von Platz 18 in das dreistündige Rennen, dass durch insgesamt vier Safety-Car-Phase beeinträchtigt wurde.

Nach einer fehlerfreien Startphase kam Nick Yelloly im #98 BMW M4 GT3 in der 34. Runde als Elfter zum ersten Fahrerwechsel an die Box, konnte aber nicht an der vorgesehenen Position für den Reifenwechsel anhalten, da ein anderes Team in der engen Boxengasse die Zufahrt blockierte. Der Brite musste ein paar Meter weiterfahren, und durch das zurückschieben des Autos verlor das Team viel Zeit, sodass Nick Catsburg nur als 24. zurück auf die Strecke gehen konnte. Nach einer Aufholjagd des Niederländers konnte Augusto Farfus als Zwölfter in den Schlussabschnitt gehen, kam aber auf der wenig überholfreundlichen Strecke trotz eines besseren Speeds nur noch an einem Konkurrenten vorbei.

Auch die BMW Junioren wurden Opfer der engen Boxengasse. Nach dem Start von Neil Verhagen musste Max Hesse vor dem zweiten Boxenstopp, der in einer der Safety-Car-Phasen fiel, eine Runde länger auf seine Abfertigung warten, da er bei den beengten Platzverhältnissen nicht parallel zum Schwesterauto hätte abgefertigt werden können. Das raubte dem Trio die Chance auf ein mögliches Top‑10‑Erebnis bei ihrer Premiere für ROWE RACING und in der GT World Challenge Europe, obwohl Dan Harper am Ende noch fünf Positionen gewann.

Bild: ROWE Racing
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Hans-Peter Naundorf, Teamchef ROWE RACING: „Zuerst einmal gilt ein Riesen-Dank unserem Team, dass die letzten Wochen fast ohne Pause durchgearbeitet hat, um unsere beiden Fahrzeuge bei diesem Event an den Start bringen zu können. Der Einstand des neuen BMW M4 GT3 war deutlich besser als vor sechs Jahren der des BMW M6 GT3. Wir sind nur knapp an den Top-10-Plätzen vorbeigeschrammt und können mit den Plätzen elf und 15 und mit der Performance der Fahrer und des Autos zufrieden sein. Leider hat uns die enge Boxengasse ein noch besseres Ergebnis gekostet, weil beide Fahrzeuge durch unglückliche Umstände viel Zeit verloren haben. Bei der #98 hatte ein anderes Team die Zufahrt zu unserem Boxenplatz blockiert, wodurch wir insgesamt 20 Sekunden und den durchaus erreichbaren Top-10-Platz verloren haben. Die BMW Junioren mussten leider eine Runde zu lang auf ihren zweiten Stopp warten, da sie während der Safety‑Car‑Phase an unserer Boxenposition nicht gleichzeitig mit der #98 abgefertigt werden konnten. Die verlorenen Positionen waren auf einer Strecke wie in Imola, die kaum Überholmöglichkeiten bietet, nicht wieder aufzuholen. Unser BMW M4 GT3 hätte in einigen Passagen schneller fahren können als unsere Konkurrenten, aber auf den Geraden waren wir nicht schnell genug, um vorbeizukommen. Insgesamt bin ich mit dem ersten Einsatz des neuen Autos aber sehr zufrieden, und es ist noch einiges Potenzial vorhanden, weil noch nicht alles gestimmt hat. Sehr erfreulich war auch der deutliche Sieg von Neil Verhagen im Esports-Rennen. Da hat er die Latte schon wirklich hochgelegt.“

Augusto Farfus (#98 ROWE RACING BMW M4 GT3): „Ich denke, der Start in meine erste Saison mit ROWE RACING war positiv. Vielen Dank an das Team und an BMW M Motorsport für diese Chance. Es war klar, dass wir mit neuem Auto, neuen Teamkollegen und neuer Rennserie einen Lernprozess durchlaufen würden. Wir haben das Rennen nicht so bestritten, wie wir wollten, aber auch das gehört zum Lernprozess dazu. Es wäre mehr möglich gewesen, daher bin ich mit dem Resultat nicht zufrieden. Aber umso höher ist die Motivation für das nächste Rennen in Le Castellet.“

Bild: ROWE Racing
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Neil Verhagen (#50 ROWE RACING BMW M4 GT3): „Alles in allem bin ich ganz zufrieden mit unserem ersten Rennen in der GT World Challenge Europe. Wir müssen definitiv einige Dinge verbessern und haben gemeinsam mit dem Team einige Hausaufgaben. Aber wir befinden uns schließlich alle in einer steilen Lernkurve. Für uns Junioren ist die Rennserie neu, für das Team ist das Fahrzeug neu. Da ist es ganz normal, dass es noch viel Spielraum für Verbesserungen gibt. Ich freue mich auf die nächsten Rennen. Außerdem bin ich sehr glücklich, das erste Rennen der Esports GT Pro Series gewonnen zu haben. Ein großer Dank dafür geht an Nils Naujoks vom BMW SIM Racing Team BS+COMPETITION, der mir bei der Vorbereitung auf dieses Events sehr geholfen hat.“

 

Text: ROWE Racing