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GRT Grasser Racing Team für harten Kampf belohnt: Podium und wichtige Punkte im ADAC GT Masters 2021

GRT Grasser Racing Team verteidigt in Zandvoort Rang zwei in der Meisterschaft

Rolf Ineichen und Franck Perera feiern im Sonntagsrennen den dritten Platz

Lamborghini Huracán GT3 EVO beim dritten Event in Folge auf dem Podest

Teamchef Gottfried Grasser: "In der Meisterschaft haben wir trotz der Schwierigkeiten aufgeholt. Der Titelkampf könnte kaum härter sein und wir werden weiter voll angreifen. Es wird richtig spannend."

 

 

Die Dünenachterbahn von Zandvoort hielt für das GRT Grasser Racing Team auch im Jahr 2021, was sie verspricht. Die Traditionsrennstrecke in den Niederlanden bereitete am vergangenen Wochenende die Bühne für die Läufe fünf und sechs im diesjährigen ADAC GT Masters. In zwei nervenaufreibenden Rennen bewiesen die Crews und die Fahrer des Lamborghini Huracán GT3 EVO-Quartetts erneut ihre Kämpfermentalität. Trotz Turbulenzen verkürzte das österreichische Team mit drei Punkteresultaten und einem Podium den Rückstand zu den Meisterschaftsführenden auf fünf Punkte.

 

Für das Highlight sorgten Lamborghini-Werkspilot Franck Perera und Silber-Fahrer Rolf Ineichen. Das Duo wurde am Sonntag Dritter und feierte auf dem 4,259 Kilometer langen Formel-1-Kurs an der Nordseeküste sein erstes Edelmetall in der laufenden Saison. Die Titelaspiranten Mirko Bortolotti und Albert Costa Balboa retteten trotz Pleiten, Pech und Pannen in zwei schwierigen Rennen wertvolle Punkte für die Gesamtwertung. Clemens Schmid und Mike David Ortmann rundeten mit ihrer Aufholjagd von der 26. auf die 13. Position ein hart umkämpftes Wochenende ab.

 

Lamborghini Huracán GT3 EVO #63 (Mirko Bortolotti/Albert Costa Balboa)

Qualifying 1: P2 - Rennen 1: P12

Qualifying 2: P3 - Rennen 2: P9

 

Im ersten Qualifying wurde Bortolotti früh in eine unverschuldete Kollision verwickelt, in Folge derer er seinen ersten Run abbrechen musste. Der Italiener setzte danach trotz eines Schadens am Auto eine dominante Bestzeit, die erst spät von einem Kontrahenten unterboten wurde. Mit Startplatz zwei sicherte er sich und Costa Balboa eine perfekte Ausgangslage. Das erste Rennen verlief für Bortolotti auf der Jagd nach dem Sieg zunächst planmäßig. In der Boxenstopp-Phase unterlief dem Team jedoch ein Fehler, wodurch die Mindeststandzeit beim Fahrerwechsel unterschritten wurde. Costa Balboa musste deshalb eine Durchfahrtsstrafe ableisten. Aufgrund des Zeitverlustes sah er die Zielflagge als Zwölfter.

 

Am Sonntag antwortete Costa Balboa mit einem starken Qualifying auf die Enttäuschung. Als Dritter legte der Spanier das Fundament für ein weiteres Top-Resultat. Die Ambitionen erhielten kurz nach dem Start von Rennen zwei allerdings einen Dämpfer. Nach einem leichten Kontakt mit einem Gegner war die Elektronik des Fahrzeugs gestört. Costa Balboa und Bortolotti mussten das Rennen ohne ABS absolvieren. Ohne das auf die Bremsanlage des GT3-Boliden ausgelegte System waren sie gegen die Konkurrenz chancenlos. In der schwierigen Situation bewiesen die Lamborghini-Werksfahrer dann einmal mehr, weshalb sie zu den Besten im Business zählen. Mit perfektem Krisenmanagement retteten sie im Feld der 27 GT3-Fahrzeuge den neunten Platz und wichtige Punkte für die Fahrerwertung. Dort belegen sie nach Zandvoort Rang drei.

 

Mirko Bortolotti: "Es war ein schwieriges Wochenende in Zandvoort. Wir haben aus unterschiedlichen Gründen in beiden Rennen nicht die Ergebnisse einfahren können, die möglich gewesen wären. Am Samstag haben wir leider viele Punkte und ein sicheres Podium wegen eines zu kurzen Boxenstopps verloren. Der neunte Platz am Sonntag hingegen grenzt an ein Wunder, da aufgrund eines defekten Sensors wichtige Fahrzeugsysteme ausgefallen sind. Wir haben aber tapfer gekämpft und darauf bin ich stolz."

 

Albert Costa Balboa: "Für uns war es ziemlich hart. Wir haben eine große Chance verpasst, einen Big Point in der Meisterschaft zu holen. Der Samstag war eine bittere Enttäuschung und das zweite Rennen war wirklich eines der härtesten meines Lebens. Aber wir müssen das Positive sehen. Wir haben es geschafft, unter diesen schwierigen Bedingungen ohne ABS ein zählbares Resultat zu retten. Das Auto auf der Strecke zu halten war eine extreme Herausforderung und wir haben einen guten Job gemacht. Mirko ist in seinem Stint sehr stark gefahren und wir haben wichtige Punkte sichergestellt. In der Gesamtwertung sind wir trotz allem näher an die Führenden herangekommen. Es ist alles offen und wir können die nächsten Rennen kaum erwarten."

 

Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 (Rolf Ineichen/Franck Perera)

Qualifying 1: P22 - Rennen 1: P17

Qualifying 2: P2 - Rennen 2: P3

 

Auf dem Red Bull Ring verpassten Ineichen und Perera das Podium nur knapp, doch der Rückenwind aus der Steiermark war in Zandvoort immer noch zu spüren. Am Samstag konnten sie den Auftrieb allerdings noch nicht nutzen. Im ersten Qualifying unterlief Ineichen ein Fehler, in Folge dessen er das Rennen als 22. in Angriff nehmen musste. In den Untiefen des Mittelfeldes wurde er von einem Konkurrenten abgedrängt. Der Schweizer und sein Teamkollege mussten sich danach von ganz hinten aufrappeln. Nach einem entschlossenen zweiten Stint überquerte Perera die Ziellinie als 17. und verpasste die Punkteränge nur knapp.

 

Die große Stunde schlug für die Truppe rund um die Startnummer 19 dafür am Sonntag. Perera sorgte im Zeittraining mit Startplatz zwei für beste Voraussetzungen. Der Franzose verpasste die Pole Position um die Winzigkeit von drei Hundertstelsekunden. In der Startphase des Rennens behauptete er sich in der Spitzengruppe mit kontrollierter Pace und schonte dabei die Reifen für den zweiten Stint. Nach dem Fahrerwechsel nutzte Ineichen die Pace des Lamborghini Huracán GT3 EVO und schaltete sich in den Kampf um die zweite Position ein. Im hitzigen Duell vermied er eine Kollision und brachte Platz drei daraufhin souverän über den Zielstrich. Ineichen feierte mit diesem Resultat außerdem seinen dritten Sieg in der diesjährigen Trophy-Wertung.

 

Rolf Ineichen: "Das Team hat einen super Job gemacht und uns vom ersten Training an ein richtig gutes Auto hingestellt. Leider konnten wir es am Samstag nicht umsetzen. Mir ist im Zeittraining ein unnötiger Fehler unterlaufen und im Rennen wurde ich neben die Strecke gedrückt und war Letzter. Angesichts dessen war Platz 17 am Ende noch ordentlich. Am Sonntag lief es dafür sehr gut. Franck hat wieder ein tolles Qualifying gefahren und im Rennen nach einem sehr guten Stint auf Platz drei an mich übergeben. Der Druck war hoch, das Ergebnis ins Ziel zu bringen, denn ich wollte es für das Team unbedingt schaffen. Das Auto lief fantastisch und ich bin kein unnötiges Risiko eingegangen. Ich freue mich sehr über das Podium. Es ist ein richtig gutes Ergebnis für uns und das Team hat es wirklich verdient."

 

Lamborghini Huracán GT3 EVO #16 (Clemens Schmid/Mike David Ortmann)

Qualifying 1: P20 - Rennen 1: P18

Qualifying 2: P26 - Rennen 2: P13

 

Clemens Schmid und Mike David Ortmann nahmen nach ihren ersten Punkten der Saison in Österreich am Wochenende erneut die Top-15 ins Visier. Den Aufwärtstrend fortzusetzen gestaltete sich jedoch schwierig. Am Samstag ging Ortmann nach einem herausfordernden Qualifikationstraining als 20. in das erste Rennen. Nachdem die Startnummer 16 in der Boxenstopp-Phase von Schwierigkeiten beeinträchtigt war, verpasste Schmid als 18. die angepeilten Punkteränge.

 

Im zweiten Zeittraining ging der Poker der Crew auf Regen nicht auf. Schmid kam daraufhin nicht über Startposition 26 hinaus. Der Tiroler ließ sich davon nicht entmutigen und sorgte im zweiten Lauf mit einem starken ersten Stint für Wiedergutmachung. Nach dem Fahrerwechsel setzte Ortmann den positiven Trend von Platz 19 aus fort. In einer hart umkämpften zweiten Rennhälfte vollendete der Berliner die Aufholjagd mit Platz 13.

 

Clemens Schmid: "Wir haben im zweiten Qualifying ein bisschen gezockt und auf Regen gehofft. Der Plan ist leider nicht aufgegangen. Ich hätte auf meinen ersten beiden Runden eine Zeit setzen müssen, wurde dabei aber durch gelbe Flaggen behindert. Danach war die optimale Reifenperformance nicht mehr gegeben und der Regen kam auch nicht. Das Rennen lief dafür ziemlich gut. In einer Meisterschaft mit dieser Leistungsdichte von ganz hinten bis auf Platz 13 vorzufahren, ist wirklich schwierig und da haben wir uns gut angestellt. Das war ein versöhnlicher Abschluss des Wochenendes, nachdem es am Samstag für uns gar nicht lief."

 

Lamborghini Huracán GT3 EVO #82 (Tim Zimmermann/Marco Mapelli)

Qualifying 1: P15 - Rennen 1: DNF

Qualifying 2: P10 - Rennen 2: DNF

 

Nach einem schwierigen Saisonstart erwies sich auch die dritte Veranstaltung für die Startnummer 82 als hartes Pflaster. Lamborghini-Junior Tim Zimmermann stand für die Rennen in Zandvoort mit Marco Mapelli ein Top-Fahrer aus dem Werkskader der italienischen Sportwagenschmiede zur Seite. Doch alle Anstrengungen der Fahrerpaarung blieben am Ende unbelohnt. Von den Startplätzen 15 und 10 aus wurden sie in beiden Rennen Opfer der wilden Gangart im Mittelfeld. Am Sonntag winkte ein Top-10-Resultat, doch nachdem sowohl Zimmermann als auch Mapelli von Konkurrenten gedreht wurden, mussten sie das Auto eine Runde vor dem Ziel abstellen.

 

Teamchef Gottfried Grasser: "Es war wirklich ein sehr aufregendes Wochenende. Das Podium von Rolf und Franck war natürlich ein absolutes Highlight. Rolf hat einmal mehr eine super Performance abgeliefert und gezeigt, wie stark er zugelegt hat. Die beiden wieder dort oben zu sehen, war mega. Für die Jungs in der Startnummer 63 war es ein hartes Wochenende. Ein simpler Kommunikationsfehler zwischen Team und Fahrer hat Mirko und Albert im ersten Rennen ein sicheres Podest gekostet. Auf der anderen Seite haben die beiden am Sonntag ein wahres Wunder vollbracht. Sich ohne ABS über eine Stunde in diesem Feld zu behaupten und noch in die Top-10 zu fahren, war unglaublich. Mike David und Clemens haben in der Startnummer 16 ebenfalls ein starkes Rennen gezeigt. Vom letzten Startplatz in die Punkte zu fahren, war eine geile Performance. Für Tim und Marco lief es leider nicht nach Wunsch. Sie wurden in mehrere Zwischenfälle verwickelt und waren danach chancenlos. Als Team verlassen wir Zandvoort zwar nicht vollends zufrieden, aber mit einem Gefühl der Erleichterung. In der Meisterschaft haben wir trotz der Schwierigkeiten aufgeholt. Der Titelkampf könnte kaum härter sein und wir werden weiter voll angreifen. Es wird richtig spannend."

 

Text: GRT Grasser Racing Pressemeldung

Bild: Axel Weichert