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Jahresrückblick von Engstler Motorsport

„Wenn du über mehrere Monate mit angezogener Handbremse auf Grün wartest!“- das komplett andere aber dennoch erfolgreiche Jahr 2020 von Engstler Motorsport.

 

Dass das vergangene Jahr nicht nur aus Sicht von Engstler Motorsport ungewohnt verlief, muss nicht extra erwähnt werden. Die zunächst letzte reguläre Pressemitteilung von Engstler Motorsport wurde am 1. März 2020 mit der Headline „Luca Engstler ist alter und neuer Meister der TCR Malaysia“ verschickt.

 

 

 

Luca Engstler, Fahrer:

„Der Titel Anfang 2020 bedeutet mir sehr viel, da ich mit dem 6. Titel weltweit der Fahrer mit den meisten Meistertiteln bin. Ich sehe das als meine Basis, auf der ich aufbauen möchte. 2020 war für mich ja zudem das erste Jahr in der Tourenwagenweltmeisterschaft, ein weiterer wichtiger Schritt. Dass dieses Jahr nicht einfach werden würde, war mir von vorneherein bewusst und so bin ich froh über die Erfahrungen, die ich mit gerade einmal 20 Jahren in der Königsklasse sammeln durfte.“

 

 

 

Nicht nur für Luca Engstler war es die erste komplette Saison in der WTCR sondern auch für Engstler Motorsport.

Andreas Klinge, Teammanager Hyundai N Liqui Moly Racing Team:

„Die Anspannung bezüglich der ersten Saison in der WTCR war enorm und das gilt für jeden einzelnen im Team, das wieder überragende Arbeit unter schwersten Bedingungen geleistet hat. Auch sportlich gesehen war es für die beiden Hyundai Werksteams sehr schwer, da die Autos durch die neuen Einheitssteuergeräte extrem schwer fahrbar waren. Dies hat sich auch in unseren -unter dem Strich doch ernüchternden - Ergebnissen widergespiegelt. Wir sind dennoch sehr stolz, als die „Newcomer“ in der WTCR den einzigen Sieg für Hyundai Motorsport in der WTCR Saison 2020 errungen zu haben. Auch unsere Fahrer Luca Engstler und Nick Catsburg waren trotz der schwierig zu fahrenden Rennautos immer top motiviert und vorbereitet. Sie haben einen mega Job abgeliefert und auch die Ersatzfahrer haben ihr Bestes gegeben.“

 

Nachdem auch der WTCR Rennkalender aufgrund der Pandemie nicht wie geplant umgesetzt werden konnte, wurden sechs Rennwochenenden innerhalb von gerade einmal zwei Monaten absolviert. Sowohl für die Fahrer als auch die Teams eine große Herausforderung.

Franz Engstler, Inhaber Engstler Motorsport:

„Kurz nachdem wir im März 2020 vom letzten Rennen der TCR Malaysia mit dem Meistertitel im Gepäck zurückgekommen waren, ging plötzlich gar nichts mehr. Ein Lockdown weltweit, eine Pandemie die uns bis heute beherrscht. Nichtsdestotrotz konnten wir in 2020 unsere Erfolgsgeschichte fortsetzen und uns nach dem Meistertitel in der TCR Malaysia, auch in der ADAC TCR Germany den Meistertitel mit Antti Buri sichern. Zudem konnten wir in der WTCR den einzigen Sieg für Hyundai in 2020 feiern. Ohne die Unterstützung unserer Partner und den unermüdlichen Einsatz unseres Teams wäre dies nicht möglich gewesen.“

Denn nicht nur die WTCR wurde innerhalb von zwei Monaten komplett ausgetragen, sondern auch die TCR Germany. Von Ende Juli bis Anfang November hatte das Team sieben Rennwochenenden. Überschneidungen ließen sich hier nicht vermeiden.

 

Kurt Treml, Sport- und Marketingdirektor Engstler Motorsport:

„Viele Monate standen wir auf Standby und dann hatten wir ein derart straffes Programm vor uns, das für jeden eine Herausforderung war. Aber gemeinsam haben wir diese Prüfung bestanden und zudem zwei Meistertitel nach Hause geholt. Unsere Fahrer und Mitarbeiter des Teams haben alles gegeben und gemeinsam haben wir einmal mehr bewiesen, dass wir mehr sind als ein Rennsportteam.“

Mit dem Finnen Antti Buri holte das Engstler Team in der ADAC TCR Germany erneut den Meistertitel nach Wiggensbach. Vier Saisonsiege, neun Podiumsplatzierungen und 84 Führungsrunden – so sieht die Erfolgsbilanz 2020 des Finnen Buri aus. Er ist Teilnehmer der ADAC Germany seit der ersten Stunde, 2020 fuhr er erstmals im Hyundai Team Engstler und konnte erstmals den langersehnten Titelerfolg feiern. Teamkollege Nico Gruber blickt auf eine gemischte Saison in der TCR Germany zurück. Der 19-jährige Österreicher bestritt sein erstes Jahr in dieser Rennserie und feierte gleich beim ersten Renneinsatz seinen sensationellen ersten – und zugleich einzigen – Saisonsieg.

 

Kurt Treml, Sport- und Marketingdirektor Engstler Motorsport:

„Nico hat einen starken Auftritt bei seiner Premiere in der TCR Germany hingelegt. Danach wurde er allerdings unglücklich in Kollisionen verwickelt und erlebte einige Ausfälle. Umso größer war die Freude, dass er als Anerkennung für seine starken Leistungen sein Debüt im FIA-Tourenwagen-Weltcup WTCR bestreiten durfte. Für unseren Nachwuchsfahrer Gruber war das eine wirkliche Ehre und wir haben uns sehr für ihn gefreut, obwohl wir deshalb am Sachsenring auf ihn verzichten mussten. Denn dieses Rennen fand zeitgleich statt.“

Nico Gruber beendete die TCR Germany Saison schließlich auf dem dritten Platz der Junior-Wertung.

Franz Engstler, Inhaber Engstler Motorsport:

„Wir hatten 2020 erneut starke Fahrer in unseren Hyundai. Das Können der Fahrer zusammen mit der Hyundai Technik und dem Knowhow unseres Teams bringen den Erfolg. Wir sind dankbar, dass wir starke Partner an unserer Seite haben, die uns auch in schwierigen Zeiten unterstützen. Vielen Dank an Hyundai, Liqui Moly, Pagid und Eibach, die seit vielen Jahren mit uns gehen.“

 

Das Team setzte 2020 auch wieder das VIP Auto von Hyundai ein. Wie im Vorjahr sorgten einige starke Gaststarter im Hyundai i30 N TCR VIP-Auto für Aufsehen. Der bekannteste Name war Norbert Michelisz: Der Tourenwagen-Weltmeister von 2019 fuhr auf dem Nürburgring Bestzeiten in beiden Qualifying-Sitzungen, siegte im ersten Rennen und fuhr auch im zweiten Lauf aufs Podium. TV-Fachmann Patrick Simon kommentierte sogar aus dem Hyundai-VIP-Auto und fuhr dabei auf dem Red Bull Ring aufs Podium.

 

Die Übertragung der Rennen der ADAC TCR Germany im Fernsehen war eine der wenigen Konstanten, die auch im vergangenen Jahr beibehalten wurden. Aufgrund der Covid Verordnungen durften keine Fans an der Rennstrecke mitfiebern- und das fehlte. Einzige Ausnahme: das 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring, bei dem das Engstler Team ebenfalls an den Start ging und direkt den Klassensieg einfuhr.

Andreas Klinge, Teammanager Hyundai N Liqui Moly Racing Team:

 

„Insgesamt waren beim 24 Stunden Rennen 5.000 Zuschauer erlaubt, aber auch nur auf den Tribünen und nicht im Fahrerlager. Es waren zudem weniger Teilnehmer zugelassen als zum Beispiel 2019. Dadurch konnte man sich im Fahrerlager deutlich schneller bewegen und auch in den Boxen war mehr Platz. Dennoch haben mir persönlich die Zuschauer sehr gefehlt. Auch von den Fahrern gab es das gleiche Feedback, ihnen fehlten besonders die Fans, die Lagerfeuer, der Geruch von Barbecue - kurz die gesamte einmalige Stimmung entlang der Nordschleife. Auch im Vorfeld waren die Auswirkungen von Covid 19 spürbar, so konnten wir viel weniger testen als gewohnt. Dennoch konnten wir den Klassensieg einfahren und diesen haben wir unserem eingespielten Team, der Standfestigkeit des Fahrzeuges und der Driver Lineup zu verdanken, die die richtige Mischung aus Schnelligkeit und Vernunft aufwies.“

Ursprünglich waren noch verschiedene Rennen in Asien für 2020 geplant, so auch die Teilnahme an der TCR Asia Series. Es gab es immer wieder Hoffnung, dass die Rennen im Herbst stattfinden können. Doch die Pandemie Entwicklung machte es unmöglich, die Rennen durchzuführen. Gerade für die asiatischen Freelancer bedeutete dies große finanzielle Einbußen. Kurzerhand richtete Franz Engstler einen Hilfsfonds ein - hier konnte unbürokratisch finanzielle Unterstützung beantragt werden.

 

Franz Engstler, Inhaber Engstler Motorsport:

„Unsere freien Mitarbeiter stammen zum Teil aus Ländern, die keine finanziellen Hilfen in der Pandemie gewährleisten. Der Besuch beim Arzt oder die Zahlung der Wohnungsmiete sind dann einfach nicht mehr möglich. Diese Sorgen wollte ich mit dem Angebot zumindest ein Stück weit eindämmen und gleichzeitig sollte es ein Zeichen meiner Dankbarkeit sein. Denn wir können nur so erfolgreich sein, wenn wir ein starkes Team haben. Und genau das haben wir! Vielen Dank für den unermüdlichen Einsatz und bis bald!“

Bis bald am Rennplatz! - Denn die Vorbereitungen für die Rennsaison 2021 sind schon in vollem Gange. Hierzu folgende zeitnah Infos.