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Heimspiel geglückt: GRT Grasser Racing holt zwei Pole Positions und Podium auf dem Red Bull Ring

GRT Grasser Racing Team verkürzt Rückstand im ADAC GT Masters 2020

Lamborghini-Junioren Zimmermann und Schothorst rocken Qualifyings

Platz drei für die Lamborghini-Werksfahrer Perera und Costa Balboa

GRT Magnus beim prestigeträchtigen Petit Le Mans in den USA Dritter

Teamchef Gottfried Grasser: "Ich bin mit der Leistung des Teams sehr glücklich und schaue optimistisch auf die kommenden Rennen. In den nächsten Wochen geht es um alles."

 

Das GRT Grasser Racing Team ging am vergangenen Wochenende mit wilder Entschlossenheit in das Heimspiel auf dem Red Bull Ring. Nach dem Verlust des ersten Sieges im ADAC GT Masters 2020 war das Team am fünften Wochenende in der Liga der Supersportwagen auf Wiedergutmachung aus. Auf der weniger als zehn Kilometer vom Hauptquartier in Knittelfeld entfernten Rennstrecke in Spielberg bewiesen die Crews der drei Lamborghini Huracán GT3 EVO einmal mehr ihr Durchsetzungsvermögen.

 

Allen voran die Lamborghini-Junioren Steijn Schothorst und Tim Zimmermann sorgten auf dem 4,318 km langen Traditionskurs in der Steiermark für Jubel bei Teamchef Gottfried Grasser und der Mannschaft. Die Youngster eroberten in beiden Qualifyings die Pole Position. In den Rennen lieferten die Lamborghini-Werksfahrer Franck Perera und Albert Costa Balboa mit den Plätzen vier und drei jeweils Spitzenresultate ab. In der Teamwertung machte das GRT Grasser Racing Team Boden auf den Führenden gut und liegt als Fünfter nur noch 23 Punkte zurück.

 

Darüber hinaus war auch auf der anderen Seite des Atlantiks ein Lamborghini Huracán GT3 EVO des GRT Grasser Racing Teams an diesem Wochenende erfolgreich. Beim Petit Le Mans in der US-amerikanischen WeatherTech SportsCar Championship feierte GRT Magnus ein Podest. Andy Lally, John Potter und Spencer Pumpelly fuhren beim 10-Stunden-Rennen in Road Atlanta auf Platz drei in der GTD-Klasse.

 

Lamborghini Huracán GT3 EVO #63 (Franck Perera/Albert Costa Balboa)

Qualifying 1: P6 - Rennen 1: P4

Qualifying 2: P9 - Rennen 2: P3

 

Nach der großen Enttäuschung über den verlorenen Sieg auf dem Sachsenring ging Franck Perera mit Feuer im Bauch in das Wochenende auf dem Red Bull Ring. Im ersten Qualifying stellte der 36-jährige Franzose mit Startplatz sechs eine solide Ausgangslage für das Samstagsrennen sicher. Wie üblich ging es für ihn und Costa Balboa im ersten Lauf über die Distanz von 60 Minuten vorwärts. Mit Position vier verpasste die Startnummer 63 das Podest nur knapp.

 

Costa Balboa fuhr am Sonntag ein starkes zweites Qualifying und verpasste die Pole Position um lediglich anderthalb Zehntelsekunden. Im engen Feld der 30 GT3-Boliden bedeutete dieser geringe Rückstand dennoch nur den neunten Startplatz. Mit einer weiteren entschlossenen Aufholjagd bahnten sich der 30-jährige Spanier und Perera im Rennverlauf abermals den Weg in die Top-5. Durch Regelverstöße zweier Konkurrenten rückten die Lamborghini-Werksfahrer auf Platz drei vor. In der Gesamtwertung liegt das Duo nach Spielberg auf Rang fünf.

 

Franck Perera: "Nach der Enttäuschung vom Sachsenring war der Ausgang dieses Wochenendes für uns deutlich schöner. Mit den Qualifyings waren wir nicht ganz zufrieden, aber wir haben wie immer gekämpft und hatten zwei wirklich gute Rennen. Die Resultate waren für die Gesamtwertung sehr wichtig. Wir glauben weiter an den Meistertitel und werden bei den letzten beiden Events nichts unversucht lassen. Das Team und Lamborghini machen einen unglaublichen Job. Wir hatten ein erfolgreiches Heimspiel und freuen uns schon auf das nächste Rennen. Albert und ich werden bis zur letzten Runde dieser Meisterschaft alles geben."

 

Albert Costa Balboa: "Das Podium war natürlich eine sehr schöne Überraschung. Ich habe erst am Flughafen auf dem Heimweg davon erfahren, aber ich hatte natürlich nicht vergessen, dass mich der Porsche am Start außen unter Missachtung der Track Limits überholt hatte. Das war nicht legal und die Strafe war gerechtfertigt. Nach den zuletzt schwierigen Wochenenden wieder in den Top-3 zu sein, ist ein gutes Gefühl. Die Pace des Autos war wahnsinnig gut, ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, Lamborghini und Franck. Wir werden versuchen, die Saison so weit vorne wie möglich abzuschließen."

 

Lamborghini Huracán GT3 EVO #82 (Steijn Schothorst/Tim Zimmermann)

Qualifying 1: P1 - Rennen 1: P7

Qualifying 2: P1 - Rennen 2: P9

 

Der Samstag begann mit einer weiteren Galavorstellung von Steijn Schothorst. Der 26-jährige Niederländer fuhr im ersten Qualifying auf abtrocknender Strecke die Bestzeit und sicherte sich damit zum zweiten Mal nach Hockenheim die Pole Position im ADAC GT Masters. Am Start fiel er den durch ihre Einstufung im Reglement besonders leistungsstarken Konkurrenten zum Opfer. Nach dem Fahrerwechsel behauptete Zimmermann den siebten Platz bis zur Zielflagge.

 

Für den 24-Jährigen schlug am Sonntagmorgen die große Stunde. Im zweiten Zeittraining schnappte sich der Rookie seine erste Pole Position im ADAC GT Masters. Für die Startnummer 82 war es die dritte Pole in der laufenden Saison - keine andere Fahrerpaarung stand häufiger auf Platz eins. Der Rennstart verlief für Zimmermann ebenfalls schwierig, woraufhin er ans Ende der Top-10 zurückfiel. Bis zur Zielflagge kämpfte sich das Duo wieder auf die sechste Position vor. Eine Zeitstrafe für die Missachtung der Track Limits bedeutete letztendlich Platz neun. In der Juniorwertung für Piloten unter 25 Jahren baute Zimmermann seine Führung mit den Plätzen zwei und vier weiter aus.

 

Steijn Schothorst: "Unsere Pace war großartig und das Team hat fantastisch gearbeitet. Wir wussten, dass wir es auf dieser Rennstrecke schwer haben würden und waren trotzdem schnell. Das beweist, wie gut wir zusammenarbeiten und uns stetig verbessern. Zwei Pole Positions an einem Wochenende habe ich noch nie erlebt. Darauf können wir sehr stolz sein. Im Rennen war es leider unmöglich, die Konkurrenz mit dieser Balance of Performance zu halten. Letztendlich hatten wir selbst mit der Strafe zwei starke Resultate. Wir fahren konstant an der Spitze und ich bin mir sicher, dass wir darauf aufbauen und zwei sehr gute letzte Wochenenden haben können."

Tim Zimmermann: "Ich bin sehr zufrieden. Beim Heimrennen des Teams zweimal auf die Pole Position zu fahren ist etwas ganz Besonderes, und meine erste Pole im ADAC GT Masters ebenfalls. Steijn und ich haben wieder gezeigt, dass wir das Zeug dazu haben, ganz vorne zu fahren. In den Rennen hatten wir uns mit der guten Ausgangslage natürlich mehr erhofft, aber unter den gegebenen Umständen war der Sieg leider nicht drin. Die Strafe im zweiten Rennen war ärgerlich, aber wir nehmen das Positive mit. Wir sind sowohl im Zeittraining als auch im Rennen konkurrenzfähig und ich habe in der Juniorwertung meine Meisterschaftsführung ausgebaut."

 

Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 (Clemens Schmid/Niels Lagrange)

Qualifying 1: P12 - Rennen 1: P9

Qualifying 2: P15 - Rennen 2: DNF

 

Nach zwei kniffligen Wochenenden in Hockenheim und auf dem Sachsenring meldeten sich Clemens Schmid und Niels Lagrange in Österreich mit einer starken Performance zurück. ADAC GT Masters-Newcomer Lagrange zeigte am Samstag mit seinem besten Qualifying der Saison auf und stellte den Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 19 auf die zwölfte Startposition. Im Rennen fuhr der Belgier auf die zehnte Position, bevor er das Auto an Schmid übergab. Der Tiroler machte einen weiteren Platz gut und sorgte mit Platz neun für das beste Saisonresultat des Duos.

 

Am Sonntag lief es für den 30-jährigen Lokalmatador nicht nach Plan. Im Qualifying landete er mit dreieinhalb Zehntelsekunden Rückstand auf die Bestzeit nur auf der 15. Position. Der zweite Lauf begann zunächst vielversprechend. Im ersten Stint arbeitete sich Schmid in Richtung der Top-10 vor, doch eine Strafe für das Überfahren der Linie am Boxeneingang machte die Hoffnung auf ein weiteres starkes Punkteresultat zunichte. Kurz darauf musste Lagrange den Lamborghini aufgrund einer im Zweikampf erlittenen Beschädigung endgültig abstellen.

 

Clemens Schmid: "Das Wochenende war trotz des Ausfalls am Sonntag sehr positiv. Wir waren immer schnell und haben als Team sehr gut performt. Niels hatte ein super Wochenende und war richtig schnell. Das zweite Qualifying lief für mich leider etwas unglücklich, aber die Track Limits sind letztendlich für alle gleich. Wir hatten eine sehr gute Pace und sind für den Saisonendspurt sehr optimistisch. Die kalten Temperaturen scheinen uns entgegenzukommen und wir nehmen für den Lausitzring die Top-10 ins Visier."

 

Teamchef Gottfried Grasser: "Alles in allem war es ein super Wochenende für unser Team. Zwei Pole Positions und ein Podium im ADAC GT Masters, dazu der dritte Platz beim Petit Le Mans in den USA - damit sind wir mehr als zufrieden. Ein großes Lob an die gesamte Mannschaft und vor allem an unsere Youngster in der Startnummer 82. Sie haben wieder einmal gezeigt, wie wahnsinnig schnell sie sind. Dass es in den Rennen nicht mit dem Podest geklappt hat, lässt sich relativieren. Der durch die BoP bedingte Leistungsvorteil der Konkurrenz war hier so extrem, dass selbst erfahrene Piloten es schwer gehabt hätten, die Pole Position zu verteidigen. Ich bin mit der Leistung des Teams sehr glücklich und schaue optimistisch auf die kommenden Rennen. In den nächsten Wochen geht es um alles. In den USA fahren wir die 12 Stunden von Sebring und im ADAC GT Masters steht die Meisterschaftsentscheidung an. In der Teamwertung und in der Juniorwertung haben wir gute Chancen, den Titel zu holen. Der Gewinn dieser Wertungen ist unser oberstes Ziel. Wir sind zuversichtlich, beim nächsten Event eine gute Ausgangslage zu haben. Der Tausch Zandvoort gegen Lausitzring sollte uns entgegenkommen, denn wir sind dort in der Regel sehr konkurrenzfähig."

 

Text: GRT Grasser Racing

Bild: Axel Weichert