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Unglückliches Jubiläumsrennen für HTP WINWARD

Beide Mercedes-AMG GT3 des deutsch-amerikanischen Teams holen nach Strafenchaos in Lauf 2 des ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring Punkte.

 

Das Jubiläumsrennen des ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring hat für das Team HTP WINWARD Motorsport mit einer Enttäuschung geendet. Beim 200. Auftritt der „Liga der Supersportwagen“ kamen die beiden Mercedes-AMG GT3 von Raffaele Marciello (25, Zürich/CH) und Philip Ellis (28, Zug/CH) sowie Maximilian Götz (34, Uffenheim) und Indy Dontje (27, Alkmaar/NL) nach einem von einer wahren Strafenflut beeinträchtigten Rennen auf den Positionen 10 und 15 ins Ziel.

 

Wegen Missachtung der Streckenmarkierungen (Track Limits) verhängte die Rennleitung gegen zahlreiche Fahrzeuge Zeit- oder Durchfahrtstrafen. Auch die Boliden von HTP WINWARD Motorsport kamen nicht ungeschoren davon. Der im Knaus-Design rennende Bolide von Marciello/Ellis kassierte eine, die „MANN-FILTER Mamba“ von Götz/Dontje sogar zwei 10-Sekunden-Strafen.

 

Dabei hatte das Rennen vor allem für den blau-weißen Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 48 vielversprechend begonnen. Und dies, obwohl das morgendliche Qualifying, eines der am härtesten umkämpften in der Geschichte des ADAC GT Masters, nicht optimal verlaufen war. Lediglich zwei Zehntelsekunden Rückstand auf die Pole Position bedeuteten für Marciello nur den 12. Startplatz. Doch nach dem Start legte der in der Schweiz geborene und lebende Italiener los wie die Feuerwehr, kehrte als Siebter aus der ersten Runde zurück und kämpfte sich wenig später an einem weiteren Konkurrenten vorbei.

 

Die bereits erwähnte Zeitstrafe hatte allerdings zur Folge, dass die 48 beim Fahrerwechsel zehn Sekunden länger als die übliche Mindestboxenstoppzeit von 70 sec zwischen Boxenein- und -ausfahrt verbringen musste. Teamkollege Ellis kämpfte beherzt bis zur Zielflagge, um immerhin noch den Top-10-Platz sicherzustellen.

 

Noch härter traf es die Kollegen im Schwesterauto mit der Nummer 47. Nachdem das Qualifying mit sieben Zehntelsekunden Rückstand auf die Pole und Startplatz 24 (!) völlig daneben gegangen war, wurde Götz nach sehr gutem Start noch im Verlauf der ersten Runde von einem Konkurrenten in einen Dreher geschickt. Gleich zwei 10-sec-Zeitstrafen gegen ihn sowie Partner Dontje, jeweils wegen Missachtung der Track Limits, trugen ihren Teil zu einem enttäuschenden 15. Schlussrang bei.

 

„Das war heute nicht unser Tag“, fasste Teamchef Christian Hohenadel zusammen. „Man muss sich die Leistungsdichte im ADAC GT Masters immer wieder vor Augen führen. Die ersten 17 Autos waren im Qualifying durch weniger als eine halbe Sekunde getrennt, 26 lagen in einer Sekunde. Es muss einfach alles passen, wenn du in dieser Rennserie vorne mitfahren willst. Und das hat es bei uns heute eben nicht. Der Speed beider Autos war gut, aber Hätte und Wäre zählen im Motorsport nicht. Wir müssen das Wochenende abhaken, unsere Lehren daraus ziehen und in zwei Wochen umso stärker zurückkommen.“

 

Das nächste Rennwochenende des ADAC GT Masters findet vom 30. Oktober bis 1. November nicht wie vorgesehen in Zandvoort, sondern auf dem DEKRA Lausitzring statt, der schon Schauplatz des Saisonauftakts gewesen war. Das Infektionsgeschehen in den Niederlanden in Verbindung mit den deutschen Quarantänevorschriften bewog die Verantwortlichen des ADAC zu dieser Maßnahme, zumal bereits eine Woche später das Saisonfinale in der Motorsport Arena Oschersleben auf dem Programm steht.

 

ADAC GT4 Germany: Gute Ausgangslage für die „Baby Mamba“

Hingegen konnten auch die Protagonisten des MANN-FILTER Team HTP WINWARD Motorsport mit dem Rennsonntag zufrieden sein. Mit dem sechsten Rang festigten Luca-Sandro Trefz (18, Wüstenrot) und Julien Apothéloz (19, Gockhausen/CH) im Mercedes-AMG GT4 ihre Tabellenführung in der ADAC GT4 Germany. Das deutsch-schweizerische Duo weist nun einen Vorsprung von 15 Punkten auf die nächsten Verfolger auf. Zwar büßte das MANN-FILTER Team HTP WINWARD Motorsport die Spitze in der Teamwertung ein, reist aber mit nur drei Punkten Rückstand zum vorletzten Saisonmeeting an den Lausitzring.

 

Text: Marcus Lacroix

Bild: Gruppe C