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Erste Punkte für HTP WINWARD Motorsport

Die Mercedes-AMG GT3 des deutsch-amerikanischen Teams belegten beim turbulenten Auftakt des ADAC GT Masters in der Lausitz die Ränge 7 und 18.

 

In einem spannenden, teilweise recht hitzig geführten Auftaktrennen zum ADAC GT Masters 2020 auf dem Lausitzring hat das Team HTP WINWARD Motorsport die ersten Meisterschaftszähler gesammelt. Indy Dontje (27, Alkmaar/NL) und Maximilian Götz (34, Uffenheim) steuerten die gelbe „MANN-FILTER Mamba“ mit der Startnummer 47 auf den siebten Rang. Ihre Teamkollegen Philip Ellis (27, Zug/CH) und Raffaele Marciello (25, Zürich/CH) kamen im in Knaus-Farben designten blau-weißen Schwesterauto mit der 48 an 18. Stelle ins Ziel.

 

Beide Mercedes-AMG GT3 mussten zum ersten Saisonrennen aus dem Mittelfeld starten. In einem extrem hart umkämpften Qualifikationstraining, in dem die ersten 21 Fahrzeuge um nicht einmal eine halbe Sekunde getrennt waren, hatte Ellis seinen Renner zwar für den 14. Startplatz qualifiziert, wurde nachträglich aber wegen eines Wiege-Verstoßes ans Ende des imposanten, 33 GT3-Fahrzeuge umfassenden Teilnehmerfeldes verbannt. Dontje hatte seinen Boliden derweil auf Startposition 13 gestellt – angesichts der enormen Leistungsdichte in der „Liga der Supersportwagen“ keine optimalen Voraussetzungen.

 

Doch im Rennen legten die beiden neuen Mercedes-AMG GT3 von HTP WINWARD Motorsport mächtig los. Schon in der Startrunde machten Dontje und Ellis vier respektive fünf Plätze gut und arbeiteten sich auch dank mehrerer Zwischenfälle im Feld Position um Position nach vorne. Nach dem Fahrerwechsel, der reglementbedingt zwischen den Rennminuten 25 und 35 stattfinden muss, wobei eine Mindest-Boxenstoppdauer von 70 Sekunden einzuhalten ist, lagen die Altendiezer Renner auf den Positionen 7 und 21.

 

„Der Start ging wirklich super, und es ist mir gelungen, mich während der ganzen ersten Runde gut zu positionieren. Beim Boxenstopp mussten wir leider wegen eines Konkurrenten kurz warten und haben etwa zwei Sekunden verloren. Insgesamt war ich mit der Pace aber zufrieden. Im Qualifying waren wir mit dem neuen Mercedes-AMG GT3 noch ein bisschen auf der Suche nach dem optimalen Setup, da ist also noch Luft nach oben. Wenn man aber bedenkt, dass mir auf Startplatz 17 nur vier Zehntel auf die Pole gefehlt haben, weiß man, wie eng es hier zugeht“, schilderte Indy Dontje.

 

Ein weiteres Renncontre im Teilnehmerfeld brachte Maximilian Götz nach der Ablösung zwar noch um zwei weitere Ränge nach vorne, in der Schlussphase musste der Champion des ADAC GT Masters 2012 aber dem hohen Reifenverschleiß Tribut zollen und noch zwei Konkurrenten ziehen lassen. Der Routinier war am Ende nicht rundum zufrieden: „Der siebte Platz ist von da hinten aus ein gutes Ergebnis. Ich hatte etwas mit überhitzten Bremsen zu kämpfen und dadurch Einlenk-Untersteuern. Das wiederum führte zu einem Übersteuern am Kurvenausgang, und das hat auf die Dauer meine Hinterreifen ruiniert. So konnte ich keinen Druck nach vorne ausüben und hatte letztlich auch keine Chance gegen die beiden Hintermänner. Wir wissen also, wo wir ansetzen müssen, um morgen hoffentlich ganz vorne mitmischen zu können.“

 

Philip Ellis ärgerte sich derweil vor allem über das Qualifying: „Zunächst war ich es, der einen Platz in der ersten Startreihe durch einen Fehler vergeben hat. Und dann kam es zu diesem Missverständnis mit dem Marshal in der Boxengasse. Im Rennen konnte ich mich zunächst gut nach vorne arbeiten, blieb dann jedoch hinter den beiden BMW hängen. Die waren zwar in der Rundenzeit sehr langsam, aber auf den Geraden unheimlich schnell, sodass ich nicht vorbeikam. Immerhin war unsere Performance über die Distanz gut. Wenn Lello morgen das Qualifying hinbekommt, wovon ich ausgehe, dann wird im Rennen mit uns zu rechnen sein.“

 

Der erwähnte Raffaele Marciello biss sich nach dem Wechsel an der wehrhaften Konkurrenz im Mittelfeld die Zähne aus und musste sich mit Schlussrang 18 begnügen: „Die Pace des Autos war okay, wenngleich noch Spielraum für Verbesserung da ist. Das große Problem ist eben: Wenn du von so weit hinten startest, ist es auf dieser Strecke und in dieser hart umkämpften Meisterschaft extrem schwierig, nach vorne zu kommen. Der Plan für morgen ist daher glasklar: Mit einem guten Qualifying den Grundstein für ein starkes Rennen legen.“

 

Teamchef Christian Hohenadel lobte seine Mannschaft, nahm sie aber gleichzeitig auch in die Pflicht: „Im Qualifying ist es uns nicht ganz gelungen, unsere Performance auf den Punkt zu bringen, und wie wichtig das ist, um in diesem ausgeglichenen Feld nicht im Mittelfeld stecken zu bleiben, haben wir im Rennen gesehen. Dort haben alle vier Fahrer einen sehr guten Job gemacht, auch die Boxenstopps haben tadellos geklappt. Darauf lässt sich aufbauen. Wir wollen und müssen uns aber im Detail steigern, um ganz vorne mitfahren zu können. Und genau das haben wir uns für morgen vorgenommen.“

 

Auch das zweite Ein-Stunden-Rennen auf dem Lausitzring wird um 13 Uhr gestartet. Der Sportsender SPORT1 überträgt das komplette Geschehen auf der brandenburgischen Piste wie immer live.

 

Text: Marcus Lacroix

Bild: Manfred Muhr