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Jens Klingmann: „Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen“

Tägerwilen (CH). Die ADAC GT Masters Saison 2019 ist mit dem Finalwochenende auf dem Sachsenring zu Ende gegangen. Damit rückt auch für BMW-Werkspilot Jens Klingmann die Winterpause mit großen Schritten näher. Rückblickend betrachtet war es für den gebürtigen Heidelberger ein Jahr voller Höhen und Tiefen.

„Die Saison ist aus meiner Sicht ziemlich wechselhaft verlaufen. Der fünfte Gesamtrang beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring sowie der Laufsieg beim ADAC GT Masters auf dem Red-Bull-Ring waren sicherlich die beiden Höhepunkte des Jahres“, erklärt Klingmann.

 

Begonnen hatte die Rennsaison für den Wahlschweizer bereits im Frühjahr mit den ersten beiden Läufen zur VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Bei diesen Einsätzen für Falken Motorsports stand allerdings nicht das Ergebnis sondern vielmehr die Testarbeit für das 24h-Rennen im Fokus. „Bedingt durch mein Parallelprogramm im ADAC GT Masters und damit verbundenen Terminüberschneidungen konnte ich im Vorfeld zum 24h Rennen nur an den ersten beiden VLN Rennen teilnehmen. Trotzdem haben wir hier ein gutes Setup für unseren BMW M6 GT3 erarbeiten können, das dann von meinen Teamkollegen beim dritten VLN Lauf bzw. Qualifikationsrennen noch einmal weiterentwickelt worden ist“, blickt Klingmann zurück. 

 

Die umfangreiche Testarbeit sollte letztendlich auch von Erfolg gekrönt sein. Zusammen mit seinen Teamgefährten Stef Dusseldorp, Alexandre Imperatori und Peter Dumbreck pilotierte Klingmann beim Saisonhighlight den bestplatzierten BMW und passierte auf einem starken fünften Gesamtrang den Zielstrich. „Wir haben dort wirklich das Maximum herausgeholt, was für uns möglich war. Ein tolles Ergebnis für uns und Falken Motorsports.“  

Auch im ADAC GT Masters legte Klingmann mit dem Team MRS GT-Racing einen vielversprechenden Saisonstart hin. Bereits beim Auftakt in Oschersleben sammelte er mit Platz sechs die ersten Meisterschaftspunkte. Noch stärker war die Performance des BMW M6 GT3 allerdings bei der zweiten Saisonstation im tschechischen Most. Hier stand Klingmann kurz vor seinem ersten Podiumsplatz in der laufenden Saison. Ein Problem mit der Benzinpumpe verhinderte jedoch kurz vor Schluss das Top-Resultat. Dieses sollte Klingmann dann drei Wochen später nachholen. Gemeinsam mit seinem Teamgefährten Nicolai Sylvest fuhr der BMW-Werkspilot auf dem Red-Bull-Ring im Samstagsrennen den Sieg ein. Insgesamt war es für den gebürtigen Heidelberger der neunte Tageserfolg in der Liga der Supersportwagen.

 

„Wir wussten, dass die Strecken in der ersten Hälfte des Rennkalenders unserem BMW M6 GT3 eher entgegen kommen. Vor allem am Red-Bull-Ring und in Most waren wir richtig stark unterwegs. Ab Zandvoort haben wir es dann deutlich schwerer gehabt, wenngleich wir uns gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert haben.“ So kam an der niederländischen Nordseeküste auch das vielleicht überraschendste Resultat des Jahres zustande. „2018 waren wir hier sozusagen im Nirwana unterwegs und konnten nun mit dem sechsten Platz ein klasse Ergebnis einfahren.  Das zeigt, dass wir uns auf den Strecken, die uns nicht so liegen einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht haben.“ 

 

Dieser Trend war auch bei den letzten drei Stationen (Nürburgring/Hockenheimring/Sachsenring) spürbar, wenngleich sich dies hier weniger in Positionen sondern vielmehr nur in den Rundenzeiten ausdrücken sollte. „Trotz der zwischenzeitlichen Rückschläge können wir durch unsere kontinuierliche Steigerung ein positives Fazit ziehen. Bedanken möchte ich mich ganz herzlich beim Team MRS GT-Racing und speziell auch bei meinem Renn- bzw. Supportingenieur. Gemeinsam hatten wir eine tolle Zusammenarbeit und konnten mit unserem BMW M6 GT3 einen großen Schritt nach vorne machen.“ Für eine vordere Platzierung in der Gesamtwertung fehlte der Mannschaft rund um Jens Klingmann allerdings die nötige Konstanz und das letzte bisschen Glück. 

VLN-Finale auf dem neuen BMW M2 Competition

 

Beim Saisonfinale der VLN wird Jens Klingmann allerdings noch einmal ins Lenkrad des neuen BMW M2 Competition greifen. Damit schließt sich für ihn ein gewisser Kreis, denn seit dem ersten Moment war er in die Entwicklungsarbeit des Fahrzeugs involviert. „Es ist immer etwas ganz Besonderes, wenn man ein Auto vom ersten Meter an begleitet. Der neue BMW M2 bringt im Vergleich zu seinem Vorgängermodell viel mehr Eigenschaften eines typischen Rennautos mit. So ist er neben einem richtigen Carbonsitz und Carbonlenkrad auch mit einem Dashboard ausgestattet“, erklärt Klingmann, der aber auch von der Performance auf der Strecke begeistert ist. 

„Wir haben alles dafür getan, dass das Auto viel Fahrspaß mitbringt und für den Kunden leicht am Limit zu bewegen ist. Insgesamt können wir von einem sehr guten Rennauto für verhältnismäßig kleines Geld sprechen, das zudem auch vielseitig einsetzbar ist. Ich denke, wir werden sowohl auf der Nordschleife als auch bei Trackdays 2020 einige Fahrzeuge erleben.“  

 

Text: Media-DaCo (Daniel Cornesse) 

Bild: Manfred Muhr