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HCB-Rutronik Racing: vom Neueinsteiger zum doppelten Titelgewinner

Rennstall siegt in Debütsaison im ADAC GT Masters in Fahrer- und Teamwertung

Mannschaft holte drei Siege und vier Pole-Positions

Teamchef Fabian Plentz: "Unfassbar, dass es für uns so lief"

 

Hohenstein-Ernstthal. Sie kamen, sahen und siegten: Nach dem vorzeitigen Titelgewinn von Patric Niederhauser (27/CH) und Kelvin van der Linde (23/ZA, beide HCB-Rutronik Racing) in der Fahrerwertung sicherte sich HCB-Rutronik Racing mit dem Sieg im Sonntagsrennen auf dem Sachsenring auch den Titel in der Teammeisterschaft. Damit gelang dem Rennstall aus Baden-Württemberg in seiner Debütsaison in der "Liga der Supersportwagen" das Double. "Eine unglaubliche Saison", so Teamchef Fabian Plentz. "Den Titel hat sich das Team wirklich verdient. Es hat unglaublich hart für den Erfolg gearbeitet."

 

Gegründet wurde der Rennstall 2010 von Hans Christoph Behler, dessen Initialen dem Team seinen Namen gaben. Anfangs konzentrierte sich die Mannschaft vor allem auf Rennen und Meisterschaften im Amateurbereich, wo zahlreiche Siege und Titel eingefahren wurden. Danach folgte der Schritt in den GT-Sport. 2016 startete HCB-Rutronik Racing erstmals beim FIA GT World Cup in Macau, bei dem das Team - mit Werksunterstützung von Audi Sport customer racing - im November mit dem frischgebackenen ADAC GT Masters-Champion van der Linde auch in diesem Jahr wieder startet. Anfang des Jahres stieg HCB-Rutronik Racing nach umfangreicher Planung dann in die "Liga der Supersportwagen" ein. "Die Vorbereitung war ein wichtiger Schlüssel für unseren Erfolg", so Fabian Plentz. "Unser Einstieg in das ADAC GT Masters war ein knapp zweijähriger Prozess. Es war alles gut überlegt." Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: Das erste Podium gleich im ersten Rennen, erste Pole-Position, erster Sieg und Tabellenführung beim zweiten Rennwochenende in Most. Am Jahresende standen neben dem Fahrer- und Teamtitel drei Rennsiege, vier Pole-Positions und acht Podiumsplätze zu Buche.

 

Mit diesen Erfolgen hatte Plentz nicht gerechnet: "Natürlich ist der Plan, wenn man Rennen fährt, zu gewinnen. Aber wir hatten natürlich nicht den Anspruch, im ersten Jahr den Titel zu holen. Mein Ziel war es, auf das Podium zu fahren, was in einer solch engen Serie wie dem ADAC GT Masters schon ein großer Erfolg ist. Als wir das jedoch schon im ersten Rennen geschafft hatten, und beim zweiten Lauf in Most die erste Pole-Position und den ersten Sieg einfuhren, haben wir dann irgendwann doch Richtung Meisterschaft geguckt. Ich habe gewusst, dass wir erfolgreich sein können, aber dass es so lief, ist unfassbar." Mit seinen vier Fahrern ist Plentz daher zufrieden: "Patric und Kelvin haben einen Topjob gemacht. Unsere Youngster Dennis Marschall und Carrie Schreiner haben sich im Laufe der Saison immer mehr gesteigert und sind in Hockenheim sogar auf das Podium gefahren. Dennis war in der zweiten Saisonhälfte im Qualifying extrem stark und hat eine Pole-Position geholt und ist drei Mal in die erste Startreihe gefahren. Für Carrie war es von Anfang an ein Lehrjahr. Sie hat viel Erfahrung gesammelt und hat sich vor allem in den Zweikämpfen sehr weiterentwickelt."

 

Ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg des Teams war die Verpflichtung von Ex-Le-Mans-Sieger Manuel Reuter als Sportlicher Direktor. "Wir machen sehr viel für eine gute Stimmung im Team. Das war auch einer der Gründe, weshalb wir Manuel Reuter verpflichtet haben. Er weiß einfach, worauf es ankommt. Ich habe immer gesagt, alle - das Team und die Fahrer - müssen sich freuen, zu einem ADAC GT Masters-Lauf zu fahren. Und das haben wir glaube ich ganz gut geschafft", so Plentz.

 

Seinen Sitz hat HCB-Rutronik Racing in Remchingen, knapp 20 Kilometer von Karlsruhe entfernt, in einem modernen, 4.000 Quadratmeter großen Areal. Dort befindet sich unter anderem die Werkstatt für die Fahrzeuge, ein Ersatzteil- und Reifenlager und ein Fahrsimulator. Auch die umfangreiche Rennwagenflotte ist dort beheimatet. Zu dieser gehören insgesamt zehn Audi R8 LMS und R8 LMS ultra, drei SEAT León Supercopa und sechs Sportwagen von Radical.

 

Text und Bild: ADAC GT Masters