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GTE-Pro in Le Mans: Abschlussball für BMW und Ford an der Sarthe

Erstmals sind die 24 Stunden von Le Mans das Saisonfinale der Langstrecken-Weltmeisterschaft und gleichzeitig sind sie auch das letzte Rennen für Ford und BMW. Werden die beiden Hersteller den Tanz führen, oder lassen sie sich von ihren Konkurrenten durch die Arena führen? Der Testtag lieferte eine erste Standortbestimmung.

Die 24 Stunden von Le Mans sind in diesem Jahr nicht nur das Saisonfinale der Langstrecken-Weltmeisterschaft, sondern auch das letzte Rennen für die Werksmannschaften von BMW und Ford an der Sarthe. Wie bereits berichtet wurde, wird BMW die Serie nach nur einer Saison wieder verlassen. Ford blieb dem ACO immerhin vier Jahre treu. Beide Hersteller werden das Feld zukünftig Porsche, Aston Martin und Ferrari überlassen.

 

In diesem Jahr stellt sich also die Frage, verlässt einer der scheidenden Akteure das Saisonhighlight mit dem Siegerpokal in der Hand, oder gehen sie als Verlierer vom Platz. Noch immer wartet BMW auf den ersten WM-Sieg mit dem M8 GTE. Ford konnte hingegen bereits das Debüt in Westfrankreich gewinnen und schob noch weitere fünf WM-Laufsiege nach. Nur in Le Mans wartet man noch auf einen weiteren goldenen Pokal.

 

Mit diametral auseinanderlaufenden Historien reisen beide Hersteller nun zu ihrem Abschlussball nach Frankreich. Dort treffen sie auf ihre Tanzpartner Porsche, Corvette, Aston Martin und Ferrari. Insgesamt werden siebzehn Teilnehmer antreten, sich die Krone der professionellen GTE-Klasse aufzusetzen.

 

BMW absolut chancenlos?

Während des Testtags am vergangenen Wochenende ließ Corvette-Pilot Jan Magnussen sein Können am stärksten aufblitzen. Er bugsierte die C7.R, deren Nachfolgermodell C8.R GTE in Le Mans enthüllt werden soll, in 3:54,001 Minuten um die Sarthe. Damit war er 0,031 Sekunden schneller als der bestplatzierte Ford und weitere 0,004 Sekunden schneller als das Schwesterauto.

 

Auch wenn der Schnellste des Tests keinen Vorteil hieraus für das Rennen zieht, so zeigten sich doch deutlich zwei Pole. Auf der einen Seite – der Spitze des Klassements – zogen Corvette, Ford, Ferrari und Porsche die Blicke auf sich. Dem hinterdrein schauten die Teilnehmer in Fabrikaten von Aston Martin und BMW.

 

Während sich die Briten auf einem ähnlichen Niveau wie die vier Spitzenreiter bewegte, mit einem Rückstand von einer halben Sekunde, hatte BMW die rote Laterne an beiden Autos hängen. Die Münchener mussten sich noch hinter dem privaten Risi-Ferrari anstellen. MTEK-Teamchef Ernest Knoors sah den Grund hierfür hauptsächlich in der geänderten Balance of Performance. Der M8 GTE erhielt neun Kilogramm Ballast. Jedoch würde das Team selbst mit drei Rädern starten, sollte dies der Veranstalter verlangen.

 

Text: Daniel Stauche | Sportscar-Info

Bilder: Marius Hecker, Joao Filipe | Adrenal Media