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ADAC Racing Weekend bot Top-Rennsport auf dem Nürburgring

Bild: Porsche
Bild: Porsche

Bei sommerlich warmem Wetter am Samstag und Sonntag wurde auf dem Nürburgring das zweite ADAC Racing Weekend des Jahres 2025 ausgetragen. In der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT3 gewann je einmal Tomasz Magdziarz (Porsche 911 GT3 Cup (922)) und Etienne Ploenes (Porsche 911 GT3 Cup (922)), in der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4 war zweimal Giuseppe Fico (Porsche Cayman GT4 RS Clubsport (982)) ganz vorne. Bester in der Porsche Endurance Challenge Deutschland war Lukas Ertl (Porsche 911 GT3 Cup (992)), während Kenneth Heyer (Mercedes AMG GT3) und Stefan Wieninger (Audi R8 GT3 Evo II) in der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) je einmal jubeln durften. Mit Julian Konrad und Mike Müller (beide VW Up! GTI) präsentierte auch der ADAC Tourenwagen Junior Cup zwei Sieger. Einen doppelten Triumphator gab es im Lotus Cup Europe, Tamáz Vizin (Lotus Exige V6 Cup R) sah die Zielflagge zweimal als Erster.

Daniel Hornung (Dallara F388 Alfa-Novamotor) gelang gleiches beim ADAC Graf Berghe von Trips Pokal und Hans de Graaf (Porsche RSR) bekam in der British HTGT Competition sogar dreimal den größten Pokal. Die Läufe der Super Sixties wurden zur Beute von Philippe Vermast und Jan van der Kooi (beide Lotus Elan 26R), Steven und Jennifer Ostrowski (beide Ford Focus ST) waren in beiden Wertungen des Tourenwagen & GT Revival das Maß der Dinge.

 

Etienne Ploenes besiegt Dauergewinner Tomasz Madgziarz

Tomasz Magdziarz machte im ersten Lauf der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT3 da weiter, wo er beim Saisonauftakt aufgehört hatte: Er gewann. Bei seinem dritten Saisonsieg ließ er Fabian Dybionka hinter sich, Mariusz Górecki (beide Porsche 911 GT3 Cup (922)) setzte sich im Dreikampf um den dritten Rang durch. Einer der Unterlegenen war Etienne Ploenes, der das Podium als Vierter knapp verpasst. Das holte er dann am Sonntag nach, als er von Beginn an in Führung übernahm und diese auch im Ziel noch inne hatte. Magdziarz und Jan Antoszewski (Porsche 911 GT3 Cup (922)) blieben die Plätze zwei und drei.

 

Giuseppe Fico darf zweimal jubeln

In der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4 hieß der beste Fahrer in beiden Läufen Giuseppe Fico. Heat eins begann mit einer Safety-Car-Phase, in der Fico bereits die Spitze in seinen Händen hielt. Nachdem das Rennen wieder freigegeben wurde, gelang es ihm nicht, Joep Breedveld (Porsche Cayman GT4 RS Clubsport (982)) abzuschütteln und so wurde er gerade einmal 0,203 Sekunden vor seinem Verfolger abgewinkt. Florian Bauer (Porsche Cayman GT4 RS Clubsport (982)) komplettierte die Top drei. Auch einen Tag später war Fico der dominierende Starter im Feld und legte einen zweiten Triumph nach. Hinter ihm kreuzte zwar Leo-Livius Weber (Porsche Cayman GT4 RS Clubsport (982)) den Zielstrich, doch ein Verstoß gegen das technische Reglement nahm ihn aus der Wertung. Breedveld erbte Position zwei vor Jonas Ungnader (Porsche Cayman GT4 RS Clubsport (982)).

 

Einzelstarter Lukas Ertl im Endurance-Rennen nicht zu schlagen

In der Porsche Endurance Challenge Deutschland messen sich GT3 und GT4 in einem 60-minütigen Rennen mit optionalem Fahrerwechsel. In der GT3-Wertung ging der größte Pokal an Alleinstarter Lukas Ertl, der die beiden Duos Michal Perel / Christopher Zöchling und Jakub Twaróg / Karol Kret (alle Porsche 911 GT3 Cup (992)) hinter sich ließ. Bester GT4 war die Paarung Florian Bauer / Manuel Lauck (Porsche Cayman GT4 RS Clubsport (982)), die den siebten Gesamtplatz erreichte.

 

Stefan Wieninger mit Licht und Schatten in der STT

Kenneth Heyer bejubelte am Samstag einen deutlichen Triumph in der STT. Dabei profitierte der Mercedes-Pilot von einem Dreher von Stefan Wieninger, der so aus dem Kampf um den Sieg herausfiel. Schlussendlich sah er das Zieltuch zwar noch als Zweiter, allerdings mit einem großen Rückstand von über 50 Sekunden. Thomas Westarp (Audi R8 LMS Evo II) freute sich als Dritter über eine erfolgreiche Premiere in der STT. Am Sonntag blieb Wieninger fehlerfrei und gewann mit gut drei Sekunden Vorsprung vor Heyer. Das Duo Pierre Lemmerz / Alexander Kroker (beide Audi R8 LMS GT3) brachte Platz drei nach Hause.

 

Julian Konrad muss gegen Mike Müller erste Niederlage einstecken

Die Youngster des ADAC Tourenwagen Junior Cup zeigten mit ihren identischen VW Up! GTI einmal mehr, dass guter Motorsport auch mit kleineren Fahrzeugen machbar ist. Heat eins wurde das gesamte Rennen vom andauernden Dreikampf zwischen Julian Konrad, Mike Müller und Finn Niklas Wollnik bestimmt, in dem Müller schließlich die Nase vorne hatte. Konrad, Doppelsieger des Saisonauftakts, musste sich mit Position zwei zufriedengeben, Wollnik freute sich über den dritten Platz. Einen Tag später duellierten sich Konrad in Wollnik um die Spitze, dieses Mal mit dem besseren Ende für Konrad. Wollnik und Moritz Groneck vervollständigten das Podium.

 

Tamáz Vizin bester Lotus-Starter

Im ersten Durchgang des Lotus Cup Europe setzte sich Tamáz Vizin direkt in Front, gefolgt von Rainer Börgens (Lotus Exige V6 Cup R) und Bence Balogh (Lotus Evora GT4). Der Leader baute seinen Vorsprung zunächst immer weiter aus, während Börgens und Balogh um den zweiten Rang fighteten. Nach einigen Umläufen konnte Börgens sich etwas von seinem Verfolger freischwimmen und letztendlich Position zwei hinter Vizin feiern. Balogh durfte als Dritter auf das Treppchen klettern. Heat zwei begann schlecht für Börgens, dem ein Frühstart unterlief. Wegen der fälligen Durchfahrtsstrafe verlor er den ersten Platz an Vizin, der nach elf Rennrunden vor Balogh und Paul Maréchal (Lotus Exige V6 Cup R) als Sieger abgewinkt wurde. Börgens überquerte als Fünfter den Zielstrich.

 

Wolfgang Henseler: Volles Programm und bestes Formel-3-Wochenende

Der ADAC Graf Berghe von Trips Pokal bereicherte das ADAC Racing Weekend mit historischen Formel-Fahrzeugen. Im ersten Lauf konnte Spitzenreiter Daniel Hornung sich schnell einen Vorsprung erarbeiten, während hinter ihm teilweise sieben Piloten um die Positionen kämpften. Am Ende kreuzte Wolfgang Henseler (Dallara F386 Alfa-Novamotor) die Ziellinie als Zweiter vor Patrick Andriessen (Ralt RT3/83 Alfa-Novamotor). In Durchgang Nummer zwei wollte Henseler seinen ersten Sieg im ADAC Graf Berghe von Trips Pokal erobern und lieferte sich zunächst ein spannendes Duell mit Hornung um die erste Stelle. Bei einem Überrundungsvorgang gab es dann aber eine leichte Kollision, bei der der Frontflügel von Henselers Fahrzeug Schaden nahm. Damit war der Weg frei für Hornungs zweiten Triumph in der Eifel, Henseler und Andriessen sicherten sich die Plätze zwei und drei.

 

Mit der Teilnahme an einer Rennserie hatte sich Henseler jedoch nicht zufriedengegeben, er startete auch noch im Lotus Europe Cup. „Die Umstellung vom Formel 3 auf den Lotus war für mich kein Problem und auch die Anzahl der Sessions war gut zu bewältigen. Einzig das zweite Qualifying des Graf Berghe von Trips Pokals konnte ich nicht beenden, weil das erste Lotus-Rennen direkt im Anschluss folgte.“ Der 64-Jährige, der im realen Leben ein Designstudio betreibt und zusätzlich eine Professur in Digitalen Medien an der Uni Pforzheim hat, hat vor zwei Jahren erstmals einen Formel 3 getestet. „Das war im Regen und ich fuhr auf Slicks. Gut lief es damals wirklich nicht. Danach dachte ich, die Formel 3 ist wohl nichts für mich.“ Aber schnell änderte er seine Meinung, kaufte seinen jetzigen Dallara F386 und wurde mit dem Renner immer vertrauter. „Das Auto ist top vorbereitet, das ist meiner Meinung nach das A und O. Dieses Jahr ist meine erste volle Saison im Graf Berghe von Trips Pokal und mein Fokus liegt auf dieser Serie. Mit meinem zweiten Platz im ersten Lauf bin ich wirklich happy, denn gegen Daniel, der ein zwei Jahre jüngeres Auto hat, hatte ich heute keine Chance. Im zweiten Durchgang hätte ich gewinnen können, wenn die Kollision beim Überrunden nicht gewesen wäre.“ Dennoch erlebte er mit zwei zweiten Plätzen sein bisher bestes F3-Wochenende.

 

Hans de Graaf in drei Rennen der British HTGT Competition Erster

In der British HTGT Competition war Hans de Graaf der dominierende Mann. Der Porsche-Pilot triumphierte in allen drei Läufen mit klarem Vorsprung. Im ersten Durchgang reihte sich Philippe Vermast (Lotus Elan 26R) als Zweiter ein, Gerd Rijper (Porsche RSR) wurde Dritter. Im zweiten Heat stritten sich Marcel Frijlink (Ford Escort RS Mk1), Rijper und Jon Wolfe (TVR) lange um den Platz hinter Sieger De Graaf, den schließlich Frijlink eroberte. Rijper sah die Zielflagge als Dritter vor Wolfe. Im dritten Rennen lautete die Reihenfolge De Graaf vor Frijlink und Wolfe.

 

Super Sixties sehen Philippe Vermast und Jan de Kooi vorne

Philippe Vermast war im ersten Lauf der Super Sixties der bestimmende Fahrer. Schon in Runde eins übernahm er die Führung, baute sie direkt aus und auch der Pflichtboxenstopp konnte ihn nicht daran hindern, einen klaren Sieg nach Hause zu bringen. Jan van der Kooi folgte sich mit einem Rückstand von fast 50 Sekunden als Zweiter, Oliver Douglas (Shelby Cobra Daytona Coupé) wurde Dritter. Im zweiten Durchgang holte sich Vermast abermals früh im Rennen die Spitzenposition, doch direkt nach seinem obligatorischen Boxenhalt schied er aus. Van der Kooi nutzte die sich bietende Chance und angelte sich den ersten Platz vor Roelant de Waard (Shelby Mustang GT350) und Douglas.

 

Steven und Jennifer Ostrowski gleichmäßigste Fahrer im Tourenwagen & GT Revival

 

Steven und Jennifer Ostrowski waren im Tourenwagen & GT Revival auf dem Nürburgring unschlagbar. In den beiden Gleichmäßigkeitsprüfungen sammelten sie die wenigsten Strafpunkte und nahmen so zweimal den größten Pokal mit. Peter Röskes und Boris Schneider (beide Mercedes SLK 55) sowie Rocco Herz (Porsche 911) belegten im ersten Durchgang die Ränge zwei und drei; im zweiten Lauf tauschten sie die Plätze, so dass Herz vor dem Duo Röskes / Schneider gewertet wurde.

 

Text: ADAC Racing Weekend

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