
Bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring überquerte Manthey EMA zwar als Erster die Ziellinie, wurde aufgrund einer Zeitstrafe von einer Minute und 40 Sekunden in der Gesamtwertung jedoch auf Rang zwei zurückgestuft. Bis dahin hatten Kévin Estre (Frankreich), Ayhancan Güven (Türkei) und Thomas Preining (Österreich) mit ihrem Porsche 911 GT3 R die Spitze des Feldes dominiert. Die Startnummer 718 des Manthey Team eFuel Griesemann verbesserte sich bei ihrem ersten 24-Stunden-Einsatz um 15 Positionen und komplettierte die Top 20 des Gesamtstarterfeldes neben dem zweiten Platz in der Klasse für Fahrzeuge mit alternativen Kraftstoffen (AT2). Erneut konnten die Teams nicht die volle Renndistanz auf der Nürburgring-Nordschleife absolvieren: Aufgrund eines anderthalb Stunden nach dem Rennstart auftretenden Stromausfalls im Fahrerlager der Strecke fielen 150 Minuten Rennaction aus.
Thomas Preining startete in die 53. Auflage der 24 Stunden auf dem Nürburgring von der Poleposition, die sein Teamkollege Kévin Estre am Vortag mit einer Rundenbestzeit von 8:12.741 Minuten gesichert hatte. Das Fahrertrio hielt von Beginn an die Führung und behauptete diese auch nach dem Restart, der nach einer zweieinhalbstündigen Unterbrechung infolge eines streckenweiten Stromausfalls erfolgte. Mit Einbruch der Nacht setzte sich der „Grello“-Porsche zunehmend vom Feld ab. Eine fehlerfreie Fahrer- und Teamleistung in Kombination mit einer präzise abgestimmten Strategie ermöglichte es, weite Teile der Renndistanz an der Spitze zu absolvieren. Kurz nach der 18-Stunden-Marke kam es beim Überrunden eines GT4-Fahrzeugs (#179) zu einer Kollision, woraufhin eine Zeitstrafe gegen Kévin Estre ausgesprochen wurde. Nach Prüfung und Ablehnung eines vom Team eingelegten Protests wurde die 100-Sekunden-Strafe kurz vor dem Zieleinlauf schließlich angerechnet. Zwar überquerte die Startnummer 911 die Ziellinie als Erster, wurde jedoch aufgrund der Zeitstrafe auf Rang zwei der Gesamtwertung herabgestuft – ein Resultat, das die sportliche Leistung des Teams letztendlich nicht vollständig widerspiegelt. Für Manthey EMA bedeutet das Ergebnis dennoch die Weiterführung der seit Saisonbeginn 2024 andauernden Reihe von Podiumsplatzierungen auf der Nürburgring-Nordschleife.
Der von Manthey in Zusammenarbeit mit der Griesemann Gruppe eingesetzte Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport M startete beim Langstreckenklassiker von der 35. Gesamtposition und Rang drei in der AT2-Wertung. Die Brüder Björn und Georg Griesemann sowie Dirk Adorf und Yves Volte (alle Deutschland) steuerten den Porsche bei seinem 24-Stunden-Debüt auf der 25,378 Kilometer langen Kombination aus verkürztem Grand-Prix-Kurs und historischer Nordschleife vorfallsfrei über die Distanz. Bereits zur Rennhalbzeit hatte das Quartett den Gesamtplatz 28 sowie den zweiten Rang in der AT2-Klasse erreicht. Vor der Rekordkulisse von 280.000 Zuschauern arbeitete sich das Team bis zum Rennende weiter nach vorne und beendete das Rennen schließlich in den Top 20 des Starterfelds. Ein erfolgreicher Abschluss für das mit synthetischem Kraftstoff aus der Klasse der eFuels angetriebene Fahrzeug.
„Es war ein sehr besonderes Wochenende: Herausfordernd durch die ungewohnten, heißen Bedingungen, aber auch beeindruckend, wie schnell wir uns als Team darauf eingestellt haben. Wir haben das gesamte Event mit einem klaren Plan durchgezogen, strategisch sauber gearbeitet und die richtigen Entscheidungen getroffen – vom ersten Training bis zur letzten Rennrunde. Jeder im Team hat einen großartigen Job gemacht, und die Fahrer haben auf der Strecke alles gegeben. Doch etwa zur Rennhalbzeit wurde es für uns immer schwieriger, die Pace unserer Konkurrenz mitzuhalten und zusätzlich verloren wir durch unglücklich gelegene Code-60 Phasen an Vorsprung. Beim Versuch, unter diesen Bedingungen die Führung zu halten, kam es im Zweikampf zu der unglücklichen Rennkollision mit einem anderen Fahrzeug, für die unserer Meinung nach eine zu harte Strafe verhängt wurde. Daher haben wir auch versucht, gegen diese Strafe vorzugehen – am Ende wurde unser Protest abgewiesen, was die Aussprache der Strafe mit Überqueren der Ziellinie für uns und damit die Zurückstufung auf den zweiten Rang bedeutete, was sehr bitter ist. Den großartigen Job, den das gesamte Team gemacht hat, reflektiert dieses Ergebnis nicht.“, resümiert Patrick Arkenau, Geschäftsbereichsleiter Racing bei der Manthey Racing GmbH.
Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey Racing GmbH, ergänzt abschließend: „Ich bin dem gesamten Team unglaublich dankbar, dass es diese Mammutaufgabe gestemmt hat: Vor 16 Tagen der DTM-Sieg, vor sieben Tagen der Sieg in Le Mans und jetzt den Sieg bei den 24 Stunden vom Nürburgring nur ganz knapp verpasst. Mit der PETN, dem Einsatz des Griesemann-Caymans, vielen Gästen, Freunden und Partnern war das eine riesige Veranstaltung für uns. Das alles in so kurzer Zeit auf diesem Niveau zu meistern, ist absolut außergewöhnlich und ich bedanke mich beim ganzen Team für diese Leistung. Leider wurde diese am Nürburgring nicht vollends belohnt. Ein enttäuschendes Ergebnis für uns, da der Sieg zum Greifen nah war. Wir gratulieren den Teams Rowe Racing und Dinamic GT zum Sieg sowie zum dritten Platz.“
Stimmen zu den 24 Stunden auf dem Nürburgring:
Kévin Estre, Porsche 911 GT3 R #911: „Das war's also - P2 bei den diesjährigen 24 Stunden auf dem Nürburgring. Wir sind als Erster über die Linie gefahren, aber eine Strafe für einen früheren Zwischenfall hat uns zurückgeworfen. Ich bin wirklich froh, dass es dem anderen Fahrer gut geht. Die Strafe ist eine Entscheidung, mit der ich zwar nicht d'accord bin, die wir aber akzeptieren müssen. Dennoch bin ich unglaublich stolz auf das, was wir erreicht haben. Ein großes Dankeschön an Manthey und Porsche für die Bereitstellung eines hervorragenden Autos während des Rennens und der Saison, und an meine Teamkollegen für einen tollen Job. Natürlich bin ich sehr enttäuscht, aber so ist der Motorsport. Danke an alle Fans da draußen! Es war mir ein Vergnügen, für euch zu fahren!"
Thomas Preining, Porsche 911 GT3 R #911: „Das ganze Team hätte diesen Sieg absolut verdient. Vielen Dank an alle, die mitgewirkt haben – an unsere Crew, alle Mitarbeiter und natürlich an meine beiden Teamkollegen. Wir hatten ein eigentlich perfektes Rennen: von der Pole gestartet, über Stunden geführt – und am Ende doch nicht gewonnen. Das finde ich sehr enttäuschend. Alle haben ihr Bestes gegeben und ich bin extrem froh, Teil eines Teams zu sein, in dem sich jeder auf jeden verlassen kann!“
Ayhancan Güven, Porsche 911 GT3 R #911: „Ich weiß nicht so recht, was ich sagen soll - versuchen wir, positiv zu bleiben. Es war insgesamt ein gutes Wochenende. Manthey EMA hat einen tollen Job gemacht, und Thomas und Kévin sind fantastisch gefahren. Wir haben fast jede Runde angeführt und sind stark ins Ziel gekommen. Leider haben wir nach dem Rennen eine Strafe erhalten. Das ist Teil des Langstreckenrennens - selbst wenn alles perfekt zu sein scheint, endet es nicht immer mit einem Sieg. Ich bin wirklich traurig für das ganze Team, für alle Mechaniker, die Ingenieure und unsere Partner, denn wir alle hätten es wirklich verdient. Aber ich bin stolz darauf, wie wir uns vorbereitet haben, wie wir aufgetreten sind und dass ich Teil dieses Teams bin.“
Text: Manthey EMA

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