
GITI Tire Motorsport by WS Racing hat eine der größten Herausforderungen im internationalen Motorsport gemeistert: Das Team brachte bei den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring alle vier eingesetzten Fahrzeuge ins Ziel. Entsprechend groß war der Jubel beim Fallen der Zielflagge am Sonntagnachmittag um 16 Uhr.
„Ich muss der gesamten Mannschaft ein Riesenlob aussprechen – unseren Mädels von ‚Girls Only – Ready to rock the Green Hell‘ sowie Küpper-Racing, die für den Einsatz der drei weiteren BMW verantwortlich zeichneten“, sagt Teamchef Matthias Möller. „Trotz vieler Unwägbarkeiten und Zwischenfälle haben wir nie den Kopf in den Sand gesteckt. Alle haben gekämpft und können nun zurecht stolz sein auf das, was wir zusammen erreicht haben. Wir sind eines der ganz wenigen Privatteams, die am Ende alle Fahrzeuge ins Ziel gebracht haben.“
Carrie Schreiner, Janina Schall, Patricija Stalidzane und Fabienne Wohlwend waren im BMW M4 GT4 in der Anfangsphase stark unterwegs und fuhren nach wenigen Stunden in der Klasse für Alternative Treibstoffe (AT3) bis auf Platz zwei nach vorne. Ein Unfall bremste die Fahrt kurz nach 1 Uhr. „Im Metzgesfeld sind wir einem GT3 aufgefahren, der vor einer Code60 abrupt verzögerte“, sagte Schreiner. „Unsere Bremsen sind nicht so effektiv und da war es passiert.“ Die rein aus Frauen bestehende Crew an der Girls-Only-Box wuchs über sich hinaus und schickte den M4 nach kurzer Reparatur wieder auf die Reise. Im Klassement fiel das Team durch diesen Vorfall bis auf Position sieben zurück und kämpfte sich trotz weiterer Rückschläge im Verlauf des Rennens erneut bis auf vier nach vorne. „An unserem M4 kamen über den Verlauf des Rennens mehrere Rollen Panzertape zum Einsatz. Aufgeben war jedoch nie eine Option. Unsere Girls haben das Rennen wirklich gerockt“, lobte Möller.
Eine starke Performance zeigten auch Finn Mache, Maximilan Eisberg, Luca Link und Bernd Küpper im BMW M240i in der gleichnamigen Cup-Klasse. Von Position vier aus gestartet, setzte sich das Quartett schnell in der Spitzengruppe fest und fightete um die Podestplätze. Am Ende stand mit Platz drei ein Topergebnis zu Buche. Für Link, neben Mache einer der beiden 24h-Debütenten im Team, waren vor allem die Nachstunden beeindruckend. „Meine Nacht-Stints war alles andere als einfach“, sagte er. „Wann die Autos von hinten kommen und mit welcher Geschwindigkeit, war sehr schwer einzuschätzen. Aber die Fans und die Party am Rand zu sehen und die Atmosphäre zu genießen, war schon Wahnsinn.“
Auch die Piloten in den beiden BMW 330i in der Klasse VT2 Heckantrieb absolvierten die 24 Stunden ohne größere Zwischenfälle. Thomas Ehrhardt, Niklas Ehrhardt, Jan Ullrich und Fabian Pirrone jubelten im Ziel über Platz sechs in der hart umkämpften Klasse. Gerade für das Vater-Sohn-Gespann Ehrhardt war dies ein hochemotionaler Moment: „Es ist das größte Geschenk, dieses Abenteuer mit Niklas zu erleben. Das Gefühl, gemeinsam im Team zu kämpfen, zusammen die Nordschleife zu bezwingen, ist einfach unbeschreiblich. Jeder Moment dieses Rennens ist kostbar. Das Wichtigste war, das Ziel zu erreichen und Spaß zu haben. Das ist für uns wie ein Sieg.“ Lukas Drost, Christoph Merkt, Kevin Küpper und Theodor Devolescu wurden Siebte.
Der nächste Renneinsatz lässt bei GITI Tire Motorsport by WS Racing nicht lange auf sich warten. Das Team startet bei der Premiere der ‚NLS Light‘-Veranstaltung in der ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie. Am 5. Juli ist wie gewohnt packendes Multiclass-Racing in der Grünen Hölle angesagt – allerdings einmal ohne die GT3-Fahrzeuge und Cup-Porsche.
Text: WS Racing

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