
Bei den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring vom 19. bis 22. Juni 2025 gewinnt das Thema nachhaltiger Motorsport weiter an Bedeutung. Elf Fahrzeuge sind in den AT-Klassen eingeschrieben – ein Rekordwert, der zeigt, wie stark sich Teams inzwischen mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen befassen.
Drei AT-Klassen für moderne Konzepte
Die AT-Kategorien führen die Technologieoffenheit des 24h-Reglements konsequent fort. Bereits 1978 fuhr ein Diesel erstmals beim Klassiker, 1998 folgte der erste Diesel-Gesamtsieg mit dem BMW 320d. Heute setzen viele Teams auf Hightech-Treibstoffe – darunter eFuels und Biokraftstoffe. „Diese Projekte sind ein Schritt in die richtige Richtung“, erklärte Rennleiter Walter Hornung. Die Einstufung erfolgt je nach Leistung in drei Klassen. Die Betankung erfolgt zentral – das begrenzt vorerst die Kapazität.
Zwei Wege zum klimafreundlichen Kraftstoff
Biokraftstoffe entstehen aus Biomasse, idealerweise aus organischen Abfällen. eFuels werden chemisch aus Wasser, CO₂ und Strom erzeugt. Max Kruse Racing tritt mit vier Fahrzeugen und E20 Blue Gasoline an – einem Treibstoff mit bis zu 40 Prozent CO₂-Ersparnis. Auch das chinesische Fancy by Teamwork Motorsport nutzt E20. Four Motors greift auf E20 von CropEnergies zurück und ergänzt dies mit nachhaltigen Ölen und Schmierstoffen.
Andere setzen auf eFuels: Manthey Racing Team by eFuel Griesemann nutzt ein Produkt von DeCarTrans – hergestellt aus regenerativem Methanol. Auch Hofor racing by Bonk Motorsport, WS Racing und das „Girls Only“-Team tanken eFuel. Die Mischung aus technologischer Vielfalt und nachhaltigen Ansätzen passt perfekt zur Philosophie der 24h Nürburgring.
Nachhaltigkeit über den Tankdeckel hinaus
Mehrere Teams gehen noch weiter: Hofor racing und Four Motors setzen Bioverbundwerkstoffe in der Karosserie ein – leichter und günstiger als Carbon. Goodyear liefert umweltzertifizierte Reifen mit höherem Anteil nachhaltiger Materialien. Manthey und Porsche entwickeln zudem Karosserieteile aus recyceltem CfK – ein wichtiger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft. Damit bleibt der Langstreckenklassiker auf der Nordschleife, was er immer war: ein Testlabor für zukunftsweisende Technologien.
Text: NRingInfo

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