
In der Theaterbranche fasst man eine misslungene Generalprobe als gutes Omen für eine erfolgreiche Premiere auf. Wenn in knapp einem Monat der Vorhang zum Saisonhöhepunkt, den „ADAC Ravenol 24 Stunden Nürburgring“, fällt, sind die Hoffnungen bei rent2Drive-racing jedoch groß, dass der Langstreckenklassiker ebenso souverän über die Bühne gebracht werden kann, wie dies bei den beiden zur Nürburgring Langstrecken Serie (NLS) zählenden 4-Stunden-Rennen am zurückliegenden Wochenende der Fall war.
Die NLS-Läufe vier und fünf wurden analog zur letzten Saison unter dem Veranstaltungsnamen „ADAC 24h Qualifiers“ durchgeführt und am Ende dieses Double-Headers war rent2Drive-Teamchef David Ackermann voll des Lobes: „Die Fahrer und die ganz Crew haben einen prima Job gemacht. Vor allem die reibungslosen Abläufe lassen mich zuversichtlich auf das 24h-Rennen blicken!“
Mit drei statt wie im bisherigen Saisonverlauf vier Autos war man aus dem nahen Döttingen zum „Ring“ gereist, wobei dies nicht ganz der Wahrheit entspricht. Zwar fehlte der BMW 325i mit der Startnummer 700 nach dem Unfall beim letzten Lauf. Da jedoch im Rahmenprogramm die Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) am Samstag den „Preis der Schloßstadt Brühl“ ausfuhr, hatte man mit dem altgedienten Renault Megane RS dann doch wieder vier Autos auf dem Hänger. Platz elf in der Klasse KL_R2A war von nachrangiger Bedeutung, da es in erster Linie darum ging, dem Schweden Peter Franzén – unterstützt vom Teamchef höchstpersönlich - zur Permit zu Verhelfen, was trotz Zündaussetzern im französischen Vierzylinder gelang.
Die Platzierung stach zudem dahingehend heraus, als dass das Team für alle anderen Sessions anscheinend auf die Zahlenkombination 2-3-4 fixiert war. Die Speerspitze des Teams, der Porsche Cayman GTS („Fluffy“) ging am Samstag mit der Besetzung Stefano Croci (Bergamo/I), David Ackermann, Scott Marshall (Hill Head/UK) und Stefan Müller (Langen) bei extremster Luftfeuchtigkeit (in Form von Starkregen) vom dritten Startplatz ins Rennen. Bei der Fahrt in die Dunkelheit konnte man sich dabei um einen Platz steigern und hinter den Seriensiegern von Adrenalin Motorsport die Silbermedaille in der Klasse V6 erringen.
Eine Klasse tiefer, in der V5, starteten die „Taxi Drivers“ Georg Arbinger (Deggendorf), Jérôme Larbi (Stuttgart), Rückkehrer Joël Le Bihan (Vaucresson/F) und Jan Ullrich (Drestedt) ebenfalls vom dritten Platz und überquerten als eben solche auch in der Dämmerung die Ziellinie.
In der BMW 325i Cup-Klasse errang das Trio Sven Oepen (Mechernich), Manuel Dormagen (Euskirchen) und Thomas Ardelt (Wettringen) gar die Pole-Position, rutschte im Verlauf des Rennens jedoch auf den vierten Rang ab.
Am Sonntag gingen die beiden Porsche mit reduzierter Besatzung ins Rennen. Scott Marshall und Jan Ullrich hatten (planmäßig) bereits die Heimreise angetreten. Im Qualifikationstraining musste sich „Fluffy“ zwar erneut dem Adrenalin-Cayman beugen, verwies dafür aber den 911er von Köppen Motorsport aus Bitburg deutlich auf den dritten Rang. Den zweiten Platz behauptete man dann auch im Rennen und konnte sich zudem über die schnellste Runde in der Klasse freuen: bei 9:54.994 Minuten blieb die Uhr stehen.
Auch Arbinger/Larbi/Le Bihan zeigten Konstanz und bestätigten ihren dritten Startplatz im Rennen. Ihnen taten es Open/Dormagen/Ardelt im Cup-BMW gleich: Vierter Startplatz – vierter Platz im Rennen. Zum zweiten Mal an diesem Wochenende also „2-3-4“.
Alle „Fluffy“-Fans hoffen nun natürlich trotz dieser erfolgreichen Generalprobe insgeheim darauf, dass am langen Frohnleichnams-Wochenende dieser Zahlenreihe eine „1“ vorangestellt wird. Die Konkurrenz ist stark, aber es kann viel passieren, bis der Stundenzeiger die Uhr zweimal umrundet haben wird.
Für den geplanten Einsatz des Taxis beim „24er“ bietet das Team übrigens weiterhin 2 freie Fahrerplätze an. Interessenten mögen sich bei der Teamleitung melden!
Text: Andreas Krein/rent2drive

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