DTM-Champions wollen die Nordschleife rocken

Bild: Guido Alfes
Bild: Guido Alfes

Gleich vier Audi R8 LMS GT3 Evo II setzt das Team Scherer PHX bei den ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring ein, von denen zwei sogar den Ritterschlag eines offiziellen Audi Sport Teams genießen. Während Frederic Vervisch (BEL), Mattia Drudi (ITA), Ricardo Feller (SUI) und Dennis Lind (DEN) mit der Startnummer #1 als Titelverteidiger antreten, dreht im Schwesterfahrzeug #40 eine ganz eigene „Boygroup“ am Lenkrad. Denn die Namen der Piloten fühlen sich an wie eine kleine Zeitreise: Mike Rockenfeller, Timo Scheider (beide Schweiz) und Martin Tomczyk (Kolbermoor) feiern hier ein kleines „Revival“. Ihr Einsatzteam Scherer PHX ging in diesem Jahr aus der Fusion des erfolgsverwöhnten Phoenix-Teams mit der aufstrebenden Mannschaft von Scherer Sport hervor. Rockenfeller, Scheider und Tomczyk kehren nach ein paar Jahren Pause damit unter neuen Vorzeichen auf die Nürburgring-Nordschleife zurück. „Mike kam auf die Idee und hat gefragt, ob wir nicht mal was zusammen machen wollen“, erzählt Scheider, wie es zum Projekt kam. Die drei Rennikonen vereint eine Eigenschaft: „Wir sind alle drei DTM-Champions und bei Phoenix unterwegs gewesen.“

Ein Team, drei Fahrer, vier DTM Titel

Alle Piloten verbinden ihre DTM-Geschichte eng mit Phoenix Racing. Rockenfeller sicherte sich 2013 zusammen mit dem Team aus der Eifel den Titel in der Serie. Martin Tomczyk überraschte 2011 zusammen mit Phoenix Racing, als er die Gesamtwertung in einem Jahreswagen gewann. Im folgenden Jahr wechselte der Rosenheimer zu BMW. Seit diesem Jahr nun ist Tomczyk Teammanager bei Abt Sportsline. „Für die 24h Qualifiers und die 24h Nürburgring habe ich mich aus dem operativen Geschäft herausgenommen“, berichtet er. „Man kann nur eines zu 100 Prozent machen. Für mich hat dieses Projekt jetzt Vorrang.“

Auch Timo Scheider ging gemeinsam mit Phoenix in der DTM an den Start. Seine beiden Titel 2008 und 2009 sicherte er sich allerdings zusammen mit Abt Sportsline. Dafür gewann er zusammen mit Phoenix 2003 die 24h Nürburgring – damals noch mit Opel. Und auch Mike Rockenfeller kennt das Gefühl, bei den 24h Nürburgring als Gesamtsieger ganz oben auf dem Podium zu stehen. Allerdings pilotierte er 2006 einen Porsche. Tomczyk wartet noch auf einen Erfolg in der legendären Grünen Hölle. Er beendete das 24h-Rennen 2021 auf Rang zwei.

Bild: 24h NBR
Bild: 24h NBR

Spaß haben mit Ambitionen

Bei dieser sportlichen Vita liegt auf der Hand, dass sich die drei Top-Piloten ehrgeizige Ziele für den Einsatz vorgenommen haben. Allerdings könnte das 2023 schwer werden. „2021 bin ich bei einem VLN-Rennen das letzte Mal auf der Nordschleife unterwegs gewesen“, erzählte Rockenfeller bei seinem Start im Rahmen der 24h Qualifiers. „Aber es ist schon ein paar Jahre her, dass ich mich bewusst an die Teilnahme an einem 24h-Rennen erinnere.“ Auch Tomczyk nutzte die Qualifiers, um sich an den Audi zu gewöhnen. „Der Umstieg vom BMW auf den Audi ist schon groß“, berichtet er. „Den Audi R8 bin ich bisher auch noch nicht gefahren. Aber das Auto fühlt sich gut an und es vermittelt Vertrauen.“ Vor vier Jahren nahm Scheider das letzte Mal an einem Rennen auf der Nordschleife teil.

Bei den ehemaligen DTM-Champions soll zwar der Spaß im Vordergrund stehen, aber ganz aus ihrer Haut können sie trotzdem nicht. „Wir wollen Spaß haben und wenn wir Spaß haben, sind wir wahrscheinlich auch schnell“, stellt Scheider klar. „Aber wir sind nach wie vor Rennfahrer und wollen Erfolg haben. Mit einem Platz in den Top 10 könnten wir gut leben, die Top fünf wären toll, ein Podium unglaublich.“ Beim ADAC 24h Qualifiers war das Trio schon mal auf einem guten Weg: Das zweistündige Rennen am Samstag beendeten sie auf Rang vier und das 4h-Rennen am Sonntag auf Platz neun.

 

Text: 24h NBR Pressemeldung