Erfolgreiches 24h-Rennen mit vier Zielankünften für WS Racing

Vier Autos gestartet – vier Auto im Ziel. So lautet die Erfolgsbilanz der Rennmannschaft WS Racing beim diesjährigen 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Ein Klassensieg und drei Podiumsplatzierungen krönten das überaus erfolgreiche Wochenende. Dabei ist diese Leistung umso höher zu bewerten, wenn man die chaotischen Wetterbedingungen beim Rennen zweimal rund um die Uhr in Betracht zieht.

 

Mit vier Autos in drei unterschiedlichen Klassen startete das Team WS Racing in das 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Neben dem VW Golf GTI des Projektes „Girls Only – Ready to rock the Green Hell“ nahmen auch ein Audi R8 LMS GT4, ein VW Golf 6 GTI Cup sowie ein seriennaher VW Golf 7 GTI das große Rennen in Angriff.

 

"Girls Only" wieder mit Pech, aber trotzdem auf dem Podium

Nach dem großen technischen Pech im Vorjahr, als man während des Rennens den Motor des VW Golf GTI wechseln musste, ging das Team von „Girls Only – Ready to rock the Green Hell“ in diesem Jahr mit der Hoffnung auf ein problemloses Rennen an den Start. Dafür hatte sich die Mannschaft von WS Racing im Vorfeld akribisch vorbereitet, auch wenn das Team aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen mit deutlich weniger Personal auskommen musste. Und die Vorbereitungen hatten sich ausgezahlt, denn in den Qualifyings konnten die Pilotinnen Carrie Schreiner, Laura Kraihamer und Célia Martin die Pole Position in der Klasse SP3T herausfahren.

 

Von dieser tollen Ausgangsposition ging die Crew mit dem festen Willen in das 24h-Rennen, ein großes Wörtchen um den Klassensieg mitreden zu können. Fehlerfrei spulten die Pilotinnen ihre Runden unter immer schwieriger werdenden Bedingungen ab. Bereits beim Start regnete es stark und im weiteren Rennverlauf zeigte sich die Eifel einmal mehr von ihrer wetterlaunischen Seite. Gegen 22.30 Uhr hatte die Rennleitung ein Einsehen, nachdem mehrere Top-Autos in den Leitplanken gelandet waren, und brach das Rennen vorübergehend ab. Die „Giti-Girls“ hatten ihren Renn-Golf zu diesem Zeitpunkt allerdings noch völlig unter Kontrolle und legten in dieser schwierigen Phase eine beeindruckende Fahrzeugbeherrschung an den Tag.

 

Nach dem Restart am Sonntagmorgen sollte zwar das Wetter deutlich besser werden, aber leider wurde das „Girls Only“ – Team vor ein anderes Problem gestellt. Nach einer unglücklichen Kollision mit einem überrundenden Fahrzeug musste der Golf schwer beschädigt an die Box geschleppt werden. Jetzt zahlte sich das harte Training der Mechanikerinnen aus, die den Golf unter einer Stunde wieder rennfertig machten und die Mädels zurück in die Spur brachten. Der Traum vom Klassensieg war zwar dahin, aber am Ende konnte sich das Team über eine hart erarbeitete Zielankunft freuen. Zudem sprang man als Klassendritter auf das Podium.

 

Carrie Schreiner, Fahrerin: „Unser Ziel war es, über die Ziellinie zu fahren und das haben wir geschafft! Darauf sind wir sehr stolz, auch wenn das Rennen nicht perfekt gelaufen ist. Das Wetter hat uns Fahrerinnen sehr zu schaffen gemacht, aber wir sind da gut durchgekommen. Die kleine Kollision hat uns dann leider zurückgeworfen, aber sowas kann bei einem 24h-Rennen immer passieren. Hauptsache, wir sind ins Ziel gekommen! Großen Dank an alle Mädels im Team, die nie aufgegeben haben!“

 

Laura Kraihamer, Fahrerin: „Das 24h-Rennen hat sich wieder einmal von seiner forderndsten Seite gezeigt. Absolut jeder war am Limit und wir haben als Team eine Riesen-Aufgabe bewältigt. Ich bin sehr dankbar für die Arbeit der Mädels, aber auch für die Anstrengungen, die seit Monaten im Hintergrund laufen. Wir können sehr glücklich sein mit unserer Performance, die sicher für den Kampf um den Klassensieg gereicht hätte. Am Ende hat es wegen der Kollision nicht sollen sein, denn für einen Sieg muss wirklich alles perfekt passen. Das Schöne ist, dass wir unser Potenzial zeigen konnten und darauf für das nächste Jahr aufbauen können.“

 

Célia Martin, Fahrerin: Diese besondere Ausgabe der Nürburgring 24H zeigte einmal mehr, wie schwierig dieses Rennen ist. Auch wenn unser Ziel des Klassensieges nicht erreicht wurde, konnten wir trotz ungünstiger Bedingungen auf das Podium fahren. Zuerst zwang uns der starke Regen, mit äußerster Konzentration zu fahren, und dann ein Unfall nach dem Re-Start. Aber die Frauen, das ganze Team, haben während des gesamten Rennens hervorragende Arbeit geleistet. Unser Teamgeist hat es uns ermöglicht, in diesen schwierigen Momenten vereint zu bleiben.  Wir können stolz auf unsere Leistung sein, weil wir unser Potenzial gezeigt haben."

 

Nicole Willems, Teammanagerin: „Was für ein Rennen! Wir mussten schon im Vorfeld durch die Corona-Einschränkungen viel umstellen, was aber alle Mädels super umgesetzt haben. Im Rennen hat uns das Wetter schwer zu schaffen gemacht, aber Carrie, Laura und Célia haben unter schwierigsten Bedingungen das Auto souverän auf der Strecke gehalten. Leider hat uns der Unfall zurückgeworfen, aber auch da haben die Mechanikerinnen eine extrem gute Leistung hingelegt und das Auto in kürzester Zeit wieder zurück auf die Strecke gebracht. So konnten wir unser großes Ziel, über die Ziellinie zu fahren, doch noch erreichen!“

 

Jedes Giti-Auto auf dem Podium

Der Audi R8 LMS GT4 des Teams mit den Piloten erlebte leider auch kein problemloses Rennen. Bereits in der Anfangsphase wurde das im Giti-Tire-Design gestaltete Auto durch mehrere Zwischenfälle, die umfangreiche Reparaturen zur Folge hatten, weit zurückgeworfen. Die Mechaniker-Crew konnte den beschädigten Audi aber so gut wiederherstellen, dass die Fahrer das Rennen weiterführen und dadurch am Ende sogar den Sieg in der Klasse SP8 einfahren konnten.

 

Die beiden weiteren Giti-Tire-Rennfahrzeuge erfuhren indes ein relativ problemloses Rennen. Der VW Golf 7 GTI, der in der Klasse V2T antrat, verzeichnete während des gesamten Rennens keinerlei Zwischenfälle und fuhr mit den Piloten Axel Jahn (D), Sven Friesecke (CH), Ulrich Schmidt (D) und Julian Koch (D) am Ende als Dritter auf das Klassen-Podium. Ähnlich gut verlief das Rennen für den VW Golf 6 GTI Cup mit den Piloten Wayne Moore (New Zealand), David Drinkwater (UK), Tommy Fortchantre (F), Niklas Kry (D). Trotz eines kleinen Ausrutschers kam das Quartett am Ende in der Klasse SP3T als Zweite ins Ziel und sorgte somit für das vierte Podium an diesem Renntag.

 

Thorsten Willems, Teamchef: „Vier von vier Autos im Ziel – das ist mehr, als wir unter diesen Bedingungen erwarten konnten und darüber bin ich mega glücklich. Trotz der frühen Probleme mit dem Audi und der Kollision der Mädels haben wir nie aufgegeben und sind am Ende mit vier Podiumsplätzen belohnt worden. Das ganze Team ist sehr glücklich und alle Fahrer zufrieden. Angesichts der extremen Wetterbedingungen war das sicher eines der besten 24h-Rennen in der Teamgeschichte!“