Acht um Acht | Der Jahresrückblick von Olli Martini

1. Wie viele Rennen hast du in diesem Jahr kommentiert?

Alle VLN Rennen, dazu das 24h Rennen und das 24h Qualirennen. Nicht zu vergessen die Sim-Racing Expo, die einen immer größeren Stellenwert einnimmt.

 

2. Bist du mit der vergangenen Saison zufrieden?

Die Rennen an sich waren natürlich mega! Ich bringe ja immer gerne den Spruch von „den Rennen im Rennen“, welche wir bei allen Läufen mit voller Begeisterung erleben durften. Das macht es uns als Kommentatoren natürlich einfach, wenn man solch spannenden Rennen kommentieren kann.

Im Endeffekt sieht man das dann auch an den Zugriffszahlen im Livestream, die abermals deutlich angestiegen, also kann es wohl nicht ganz so schlecht sein, was und wie wir da übertragen.

 

3. Was hätte man besser machen können?

Für unseren Livestream würde ich mir von den Teams eine konsequentere Umsetzung der Driver-ID wünschen, denn dies macht es nicht nur uns leichter, sondern ist auch für die Fans viel schöner. Es hört sich doch besser an, wenn ich sage „Und jetzt der Angriff von Manuel Metzger auf Richard Lietz“ als wenn ich sage „und jetzt der Angriff des Black Falcon AMG auf den Manthey-Porsche“.

 

4. Hattest du ein negatives Erlebnis in diesem Jahr?

Unschön waren sicherlich die Momente, wenn man bei der Klassensiegerehrung vor der versammelten Mannschaft steht, und dann erklären muss, dass es sich wegen der zahlreichen Proteste mal wieder zeitlich nach hinten verschiebt oder gar ganze Klassen ausgesetzt werden. Ich hoffe, dass nächste Saison wieder mehr auf der Strecke anstatt am grünen Tisch gekämpft wird.

 

5. Dein schönstes Erlebnis?

Dass ich bei VLN 8 endlich mal gemeinsam mit Patrick Simon in der Sprecherkabine ein Rennen kommentieren konnte. Ihm habe ich zu verdanken, dass ich überhaupt da oben sitze, schließlich war es im Jahr 2010 seine Idee, mich dort reinzubringen. Aber bis dato war immer einer von uns in der Boxengasse unterwegs, bei VLN 8 konnten wir dann endlich mal gemeinsam kommentieren, auch weil Lars Gutsche gerne getauscht hat. Natürlich kommentiere ich auch sehr gerne mit den anderen Kollegen, sei es Lars oder Dirk Adorf oder Uwe Winter oder Lukas Gajewski bzw. beim 24h mit Jörg Hennig und Eddie Mielke zusammen. Insgesamt haben wir da eine tolle Truppe, die sich nicht nur fachlich, sondern auch menschlich sehr sehr gut versteht. Und das hört man wohl auch raus.

 

6. Welche Rennserie hat dir in diesem Jahr am besten gefallen?

Auch wenn ich manchmal dieses „früher war alles besser“ höre, kann ich ohne jeden Zweifel sagen, dass die VLN immer noch die mit Abstand beste Rennserie der Welt ist. Wo sonst sieht man 150 – 170 Autos in einem Rennen, wo sonst gibt es vier Stunden lang Rennaction, wo sonst gibt es die oben erwähnten „Rennen im Rennen“, die das Salz in der Suppe ausmachen? Und das alles auf der zweifellos schönsten Rennstrecke der Welt!

 

7. Wer war deiner Meinung nach der stärkste Rennfahrer in diesem Jahr?

Wenn ich bei „meiner“ VLN bleibe, muss man erster Stelle natürlich die Meister Philipp Leisen, Christopher Rink und Danny Brink nennen. Die haben alles richtig gemacht und sind verdient Meister geworden.

 

Beeindruckt haben mich die Nordschleifen-Rookies David Pittard und Raffaele Marciello, die mit wenig Nordschleifenerfahrung für Staunen gesorgt haben.

 

Außerhalb der VLN würde ich Sebastian Loeb nennen, der nach drei Jahren Auszeit in der Rallye-WM mit einem Paukenschlag zurück gekommen ist und mit seinem Sieg bei der Rallye Spanien der versammelten Weltelite gezeigt hat, dass er es immer noch kann.

 

8. Ausblick auf 2019?

Im Großen und Ganzen wird es wohl in ähnlicher Form wie 2018 weiter gehen. Aber wer unseren Produzenten Michel Pathe von Nürburgring-TV kennt, der weiß, dass dieser ständig darüber nachdenkt, was man noch besser machen kann. Seine Ideen in den letzten Jahren haben den Livestream erst zu dem gemacht, was er jetzt ist. Ich sage als Beispiel nur das Einführen der Drohnen-Bilder beim 24h Rennen oder aber die Vielzahl von Onboard-Kameras, die uns die tollen Kämpfe an der Strecke so toll rüberbringen. Ich bin mir sicher, dass Michel schon wieder die ein oder andere tolle Idee im Hinterkopf hat.

 

Interview: Max Bermel 

Bilder: Max Bermel